Anleihemärkte: Starke Entspannung in Spanien und Italien
An den Anleihemärkten Spaniens und Italiens haben deutliche Worte von EZB-Präsident Mario Draghi am Donnerstag für spürbare Entspannung gesorgt.
Besonders stark gaben die Renditen für Staatsanleihen in den kurzen Laufzeiten nach - allerdings ausgehend von rekordhohen Niveaus. Im längeren und richtungsweisenden Bereich von zehn Jahren sank die Rendite für spanische Staatsanleihen unter die kritische Marke von sieben Prozent. Der Chef der Europäischen Zentralbank (EZB) hatte in London zusätzliche Unterstützung für Euro-Krisenländer signalisiert.
Bei kurzlaufenden Staatsanleihen von zwei Jahren gaben die Renditen sowohl in Spanien als auch Italien kräftig um mehr als einen halben Prozentpunkt nach. Bis zum frühen Nachmittag sank die Zweijahresrendite in Spanien um 62 Basispunkte auf 5,55 Prozent. In Italien gab der Effektivzins um 58 Basispunkte auf 4,29 Prozent nach. Auch irische Staatsanleihen konnten profitieren. In den längeren Laufzeiten war die Entwicklung ähnlich, die Renditen gaben aber nicht ganz so stark nach.
"Die EZB wird alles Notwendige tun, um den Euro zu erhalten", sagte Draghi bei einer Rede in London am Donnerstag. Im Rahmen des geldpolitischen Mandats sei die Notenbank bereit, alles Nötige zu tun. "Und glauben Sie mir - es wird ausreichen." Darüber hinaus sagte Draghi, der Transmissionskanal für die Wirkung der Geldpolitik sei durch das hohe Zinsniveau bei den Staatsanleihen der Krisenländer gestört. Das ist eine Formulierung, mit der die EZB früher Eingriffe am Anleihemarkt begründet hatte.
MADRID/ROM/FRANKFURT (dpa-AFX)