Chart-Check

Chartanalyse: DAX - Gefahr weiterer Abgaben nicht gebannt

18.05.10 15:54 Uhr

Nach den Kursrutsch vom vergangenen Freitag hat der DAX einen Teil der Verluste wieder ausgebügelt. Das macht Hoffnung auf mehr, wenn da nicht die warnende Markttechnik wäre.

Werte in diesem Artikel
Indizes

23.791,3 PKT 194,3 PKT 0,82%

Analyse-Datum: Dienstag, 18. Mai 2010

Diagnose: Nachdem der DAX zu Wochenbeginn nicht über seine 38-Tage-Linie anzusteigen vermochte, gelingt ihm heute das Unterfangen. Damit wäre kurzfristig der Weg bis zum jüngsten Verlaufshoch bei 6276 Punkten frei. Ein Bruch dieses Triggers nach oben eröffnet Anschlusspotential bis zu den Jahreshöchstständen.

Wer­bung

Dax: 6-Monats-Chart.

Prognose: Zieht man jedoch die kurzfristige Markttechnik zu Rate, so ist ein neues Jahreshoch nur schwer vorstellbar. Die Trading-Indikatoren wie der Slow Stochastik haben jüngst ein Verkaufssignal generiert. Zudem ist es noch ein gutes Stück Weg, bis sie ihre unteren Extremzonen erreicht haben. Der Trendfolger MACD auf Wochenbasis steht ebenfalls weiterhin im Verkaufsmodus.

Wie oben bereits angesprochen, initiiert ein Ausbruch über das Bewegungshoch vom vergangenen Freitag die Chance auf neue Höchststände. Ein Unterschreiten der Marke bei 6006 Punkten, dem Tagestief vom vergangenen Mittwoch, würde dagegen weitere Abgaben begünstigen. In diesem Fall rücken der ehemalige tertiäre Abwärtstrend (rot) sowie der langfristige Aufwärtstrend aus Juli 2009 (violett) ins Blickfeld, die als Unterstützung fungieren könnten.

Wer­bung

Da wir in den vergangenen Wochen übertriebene und vor allem nervöse Kursausschläge in beide Richtungen zu verzeichnen haben, ist der DAX aktuell nur schwer einzuschätzen. So ist ein neues Jahreshoch wie auch ein drastischer Rückschlag möglich. Bei einer scharfen Abwärtsbewegung kommt dann dem jüngsten Bewegungstief bei 5655 Punkten eine tragende Rolle zu. Zudem wartet die Kurslücke von Anfang März bei 5641/5605 Zählern auf ihre Schließung. Glaubt man der Statistik, so werden immerhin rund 75 Prozent aller Gaps wieder geschlossen. Und der DAX ist sogar zu 95 Prozent ein notorischer Kurslücken-Schließer.

von Karen Szola, Technische Analystin Euro am Sonntag

Ziel der Technischen Analyse ist es, aus Kursverläufen künftige Trends vorherzusagen. Die Technische Analystin Karen Szola untersucht an dieser Stelle interessante Aktien und Indizes auf charttechnische Signale und stellt ihre Prognose.

Mehr zum Thema DAX 40

mehr