Chart-Check

Chartanalyse: DAX - Ist der Aufwärtsschub nachhaltig?

12.05.10 16:06 Uhr

Die Bullen haben das Ruder scheinbar wieder fest in der Hand. In einem Ritt wurde eine Vielzahl von Widerständen mühelos zurückerobert. Dennoch bestehen Zweifel an der Nachhaltigkeit der Aufwärtsbewegung.

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Analyse-Datum: Mittwoch, 12. Mai 2010

Diagnose: Die entschlossenen Sparpläne Spaniens sorgen zur Wochenmitte erneut für ein Kursfeuerwerk. Damit steigt der DAX den dritten Tag infolge. Am frühen Nachmittag liegt er mit einem Aufschlag von zwei Prozent auf 6156 Punkten. Mit dem erkämpften Niveau hat er nicht nur den tertiären Abwärtstrend hinter sich gelassen, auch wurde der horizontale Widerstand bei 6100 Zählern geknackt. Mein anvisiertes Kursziel aus der Gegenbewegung, dass bei 6040 und im Übertreibungsfall bei 6100 Punkten liegt, hat der Index mehr als abgearbeitet. Nun muss sich zeigen, ob er die zurückeroberte ehemalige Trading-Range über 6138 Stellen verteidigen kann und sich damit die Chance auf die Jahreshöchststände eröffnet. Dies wird aber nur mit Abschlusskäufen möglich sein.

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Jenseits des Atlantiks ging es am Dienstag nicht sonderlich heiß her. Die großen US-Indizes notierten zum Börsenschluss etwas leichter. Die Abgaben erfolgten dabei in der letzten Handelsstunde. Der Dow Jones verlor 0,34 Prozent auf 10.748 Punkte. Der S&P 500 gab ebenfalls 0,34 Prozent auf 1156 Punkte ab. Hier bildete sich an der 50-Tage-Linie ein klassischer Doji aus, eine Tageskerze, deren Eröffnungs- und Schlusskurs auf gleichem Niveau liegen. Sollte sich diese Kerze, die die Unentschlossenheit der Marktteilnehmer widerspiegelt, fortsetzen, so ist mit einer weiteren Abwärtswelle zu rechnen. Und diese wird am deutschen Aktienbarometer nicht spurlos vorbeigleiten.

Dax: 6-Monats-Chart.

Prognose: Mit dem Überwinden der oben genannten Hürden hat der DAX ein kurzfristiges Tradingkaufsignal generiert. Trotzdem dürfte das weitere Anstiegspotential limitiert sein. Die kurzfristigen Trading-Indikatoren haben noch etwas Luft nach oben. Derweil steht der Trendfolger MACD auf Wochenbasis weiterhin im Verkaufsmodus.

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Da wir in den vergangenen Wochen übertriebene und vor allem nervöse Kursausschläge in beide Richtungen zu verzeichnen haben, ist der DAX aktuell nur schwer einzuschätzen. So ist ein neues Jahreshoch wie auch ein drastischer Rückschlag möglich. Dabei würde dem jüngsten Bewegungstief bei 5655 Punkten eine tragende Rolle zukommen. Zudem wartet die Kurslücke von Anfang März bei 5641/5605 Zählern auf ihre Schließung. Auch wenn es viele Leser nicht wahrhaben wollen, die Anziehungskraft ist enorm.

von Karen Szola, Technische Analystin Euro am Sonntag

Ziel der Technischen Analyse ist es, aus Kursverläufen künftige Trends vorherzusagen. Die Technische Analystin Karen Szola untersucht an dieser Stelle interessante Aktien und Indizes auf charttechnische Signale und stellt ihre Prognose.

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