Chart-Check

Chartanalyse: DAX - Potenzial für Zwischenrally

13.09.11 15:09 Uhr

Nachdem der DAX am Dienstag zum zweiten Mal unter die 5000er Punkte-Marke rutschte, kam deutliche Nachfrage auf. Das könnte der Auftakt zu einer zwischenzeitlichen Erholung sein.

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6.738,4 PKT 39,0 PKT 0,58%

Analyse-Datum: Dienstag, 13. September 2011

Diagnose: Mit einem neuen Zweijahrestief bei 4966 Punkten startete der DAX in die neue Handelswoche. Damit notierte er so tief, wie seit Mitte Juli 2009 nicht mehr. Die heutigen Tageskursschwankungen mit über 200 Punkten Differenz sind erneut extrem, die Nervosität der Börsianer hoch. So lag auch das heutige Intraday-Low bei 4970 Zählern unweit des gestrigen. Das Tageshoch erstreckt sich bis zur Stunde auf 5177 Punkten.

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Wie analysiert, wurde das Kursziel aus der ersten Bären-Flagge, das bei 5016 Punkten lag, am Montag abgearbeitet. Eine zweite Bear-Flag wurde am vergangenen Freitag aufgelöst, die weiteres Abwärtspotenzial bis in den Bereich bei 4800 Zählern aktivierte. Sie könnte nur mit einem Anstieg bis über die Region bei 5405 Punkten negiert werden.

Auch beim S&P 500 bildete sich eine Bären-Flagge, die jedoch noch nicht belebt wurde. So wurde die untere Flaggen-Begrenzung am vergangenen Freitag und auch am gestrigen Montag getestet, zu einem nachhaltigen Bruch kam es nicht. Dies würde geschehen, sobald der Kurs nachhaltig unter den kurzfristigen Aufwärtstrend bei etwa 1151 Punkten rutscht.


S&P 500: 6-Monats-Chart
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Da also die besagte Marke bisher hielt und die gestrige Tageskerze, ein Hammer, eine lange Lunte aufweist, ist die Chance groß, das uns nun erst einmal eine Erholungsreaktion ins Haus steht, bevor der abwärtsgerichtete Haupttrend wieder zuschlägt.


Dax: 6-Monats-Chart
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Prognose: Das erste Kursziel aus der Bären-Flagge ist erreicht, das zweite genannt. Die vor allem unter psychologischem Aspekt bedeutsame 5000er Punkte-Marke muss nun unbedingt verteidigt werden, um nicht weiteres Porzellan zu zerbrechen. Kurzfristig positiv zu bewerten sind auch beim DAX die beiden zuletzt gebildeten Tageskerzen mit sehr langen Lunten, die im kurzfristigen Zeitfenster auf eine Trendumkehr schließen lassen. Demnach könnte der DAX zu einer neuen Flagge bis maximal in den Bereich bei 5600 Punkte ansetzen, bevor es weiter abwärts geht.

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Übergeordnet ist der DAX aufgrund der abgeschlossenen Topbildung über die vergangenen Monate stark angeschlagen. Wie ich bereits schrieb, ist das Erholungspotenzial limitiert, denn Aufwärtsbewegungen sind nur technischer Natur. Mittelfristig ändert sich nichts am abwärtsgerichteten Trend. Wirft man einen Blick auf den langfristigen DAX-Chart, so lässt sich ein Aufwärtstrend aus 1982 ermitteln, der aktuell in der Region bei etwa 4600/4700 Punkten verläuft.

Solange der Index seine ehemalige Schlüsselunterstützung über dem 7000 Punkte-Niveau nicht wieder sieht, muss übergeordnet von weiter rückläufigen Notierung ausgegangen werden. Damit sollte auch eine Rückkehr zu den alten Jahreshochs passé sein. Zudem wird die Analogie zur Marktentwicklung in 2007 mit anschließenden starken Kursrückgang immer deutlicher.

von Karen Szola, Technische Analystin Euro am Sonntag

Ziel der Technischen Analyse ist es, aus Kursverläufen künftige Trends vorherzusagen. Die Technische Analystin Karen Szola untersucht an dieser Stelle interessante Aktien und Indizes auf charttechnische Signale und stellt ihre Prognose.

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