DAX-Bilanz: Deutsche Bank bremst Leitindex aus

In der vergangenen Handelswoche hielt sich der DAX stets im fünfstelligen Bereich und erzielte auf Wochensicht mit 10.337,50 Zähler einen Kursgewinn von 1,9 Prozent.
von Jörg Bernhard
Der deutsche Leitindex will zwar weiterhin nach oben, die Aufwärtsdynamik hat aber zuletzt etwas nachgelassen. In der ersten Wochenhälfte half dem DAX unter anderem die gute Laune am japanischen Aktienmarkt. Zur Wochenmitte eroberte er dann sein Vor-Brexit-Niveau zurück. Trotz anhaltender Brexit-Risiken, trotz italienischer Bankenkrise und trotz miserabler Geschäftszahlen der beiden DAX-Banken Deutsche Bank und Commerzbank hielt die relative Stärke deutscher Blue Chips an. Aus charttechnischer Sicht droht nun erhebliches Ungemach, falls der Index an der im Bereich von 10.350 Zählern verlaufenden Widerstandszone abprallen sollte.
In der abgelaufenen Handelswoche schwankte der DAX zwischen Wochentief (Montag) und Wochenhoch (Donnerstag) in einer Bandbreite von 257 Punkten. Das Verhältnis zwischen Kursgewinnern und -verlierern fiel mit 6 zu 24 ausgesprochen negativ aus. Die höchsten Wochengewinne verbuchten die Aktien von adidas (+7,1 Prozent), HeidelbergCement (+6,1 Prozent) und Vonovia (+5,5 Prozent). Auf Talfahrt schickten die Börsianer hingegen die Titel von Deutsche Bank (-8,1 Prozent) und BASF (-1,8 Prozent) zu beklagen.
Deutsche Bank: Branchenprimus bricht ein
Massiv eingebrochen ist bei der Deutschen Bank in der abgelaufenen Handelswoche nicht nur der Aktienkurs, sondern vor allem der Gewinn für das zweite Quartal. Dieser belief sich nämlich auf lediglich 20 Millionen Euro nachdem ein Jahr zuvor noch 818 Millionen Euro verdient wurden. Das Finanzinstitut hat vor allem ein Rezept: Sparen. Weltweit will die Bank bis 2018 unter dem Strich insgesamt 9.000 Arbeitsplätze abbauen. Aus zehn Auslandsmärkten zieht sich die Deutsche Bank ganz zurück. Aus charttechnischer Sicht droht nach dem jüngsten Kurseinbruch ein neues Rekordtief. Angesichts von Negativzinsen, Brexit-Risiken und der italienischen Bankenkrise drängt sich - gelinde ausgedrückt - ein Investment in die Bankaktie derzeit wahrlich nicht auf.Ganz anders sieht die Lage bei adidas aus. Dank eines starken zweiten Quartals hat der Sportartikelhersteller zum wiederholten Male die Prognose angehoben. Für das laufende Geschäftsjahr erwartet das Managementaus bei den fortgeführten Geschäftsbereichen einen Gewinnanstieg von 35 bis 39 Prozent auf 975 Millionen bis 1 Milliarden Euro. Am Donnerstag trieb der Jubel der Börsianer den DAX-Wert auf ein neues Rekordhoch von 147,95 Euro.
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