DAX-Bilanz: Munich Re hui, Deutsche Bank pfui

Wieder einmal haben Notenbanken - diesmal die Fed - für gute Laune an den Börsen gesorgt. Auf Wochensicht kletterte der DAX um 3,4 Prozent auf 10.626,97 Zähler.
von Jörg Bernhard
Damit befindet sich der Leitindex auf dem höchsten Niveau seit zwei Wochen. Obwohl Fed-Chefin Janet Yellen die Finanzmärkte weiterhin auf eine Zinserhöhung im Dezember vorbereitet, gehören Aktien in der Geldanlage offensichtlich weiterhin zur "ersten Wahl". Im Dezember 2015 stellten die US-Notenbanker für 2016 bis zu vier Zinserhöhungen in Aussicht. Nun sieht es so aus, als ob es lediglich zu einem weiteren Zinsschritt nach oben kommen wird. Die Freude darüber generierte unter den Investoren erhebliche Kauflaune.
In der abgelaufenen Handelswoche schwankte der DAX zwischen Wochentief (Montag) und Wochenhoch (Donnerstag) in einer Range von 379 Punkten. Das Verhältnis zwischen Kursgewinnern und -verlierern fiel mit 29 zu 1 eindeutig positiv aus. Verluste waren lediglich bei der Aktie der Deutschen Bank (-4,8 Prozent) zu verzeichnen. Kräftig bergauf ging es hingegen mit den DAX-Werten Munich Re (+6,1 Prozent), Infineon (+6,0 Prozent) und Deutsche Telekom (+5,8 Prozent).
Talfahrt der Deutschen Bank hält an
Während andere europäische Bankwerte zu einer technischen Erholung ansetzten, rutschte die Aktie der Deutschen Bank weiter in den Keller. Nach der Mammut-Forderung der US-Regierung in Höhe von 14 Milliarden Dollar sorgen sich Anleger um die Kapitalausstattung des deutschen Branchenprimus. Der Niedergang ließ sich aber auch an einer anderen Meldung ablesen. So zählt die Deutsche Bank laut Daten des Branchendienstes Coalition nicht mehr zu den Top 5 der weltgrößten Investmentbanken. Das Institut rutschte nämlich im internationalen Ranking Ende Juni auf Platz 6 ab, nachdem die Frankfurter Ende 2015 noch auf Platz 3 standen.Einem anderen Finanzwert scheint es hingegen prächtig zu gehen: der Münchener Rück. Mitte September wurde der Start eines Aktienrückkaufprogramms im Volumen von einer Milliarde Euro verkündet, seither hat sich der Titel um über fünf Prozent verteuert. Dies dürfte auch an der attraktiven Dividende gelegen haben. Im September wurde das Unternehmen hierfür sogar ausgezeichnet und erhielt den erstmals verliehenen "DividendenAdel Award" (Kategorie DAX).
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Bildquellen: Julian Mezger für Finanzen Verlag