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Nestlé: Was der neue Chef jetzt plant

06.09.16 15:00 Uhr

Nestlé: Was der neue Chef jetzt plant | finanzen.net

UIf Schneider, ab Januar Chef des weltweit größten Lebensmittel-Konzerns, soll das Wachstum des Schweizer Riesen beschleunigen. Der Ex-Boss von Fresenius lieferte bereits einen Deal.

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von Klaus Schachinger, Euro am Sonntag

Ulf Schneider bereitet sich in der Zentrale von Nestlé auf seinen neuen Job vor. Ab Januar wird der ehemalige Lenker des Gesundheitskonzerns Fresenius im schweizerischen Vevey das größte Lebensmittelunternehmen der Welt führen.

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Schneider hat Fresenius im DAX zur einer beispiellosen Erfolgsstory für Anleger geformt. Aus Sicht der Schweizer, die den Manager dort abwarben, ist der 50-Jährige damit der ideale Fitnesstrainer, um bei Nestlé für Schwung zu sorgen.

Der Lebensmittelriese hat drei Jahre in Folge sein gewohntes Ziel für nachhaltiges Wachstum, fünf bis sechs Prozent mehr Umsatz pro Jahr, verfehlt und wird es auch 2016 nicht schaffen. Der Konzern stellt für das laufende Jahr nur 4,2 Prozent mehr Umsatz in Aussicht.

Offiziell arbeitet Schneider seit dem 1. September bei Nestlé. Und gleich am ersten Tag der erste Deal. Ohne viel Aufsehen präsentierte Nestlé am Donnerstag ein Investment, das gut in die Strategie des designierten Konzernlenkers passt.

Vorrang für Gesundheit

Die Schweizer investieren in die britische Medizintechnikfirma Phagenesis. Das soll der Firma aus Manchester helfen, die Entwicklung eines Geräts zu beschleunigen, mit dem Menschen die lebensgefährlichen Schluckbeschwerden nach einem Schlaganfall schnell loswerden können. Um die neurologische Kontrolle des Schluckens in Gang zu setzen, sendet das Gerät elektronische Signale an das Gehirn des Patienten.
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Die Entwicklung des Apparats und der Technologie ist in einem frühen Stadium. Nestlé will Phagenesis, abhängig von dem Fortschritt des Projekts, in mehreren Schritten bis 2019 vollständig übernehmen.

Jon Cox, Analyst der Investmentbank Kepler, geht davon aus, dass es der "Start für viele weitere ähnliche Investitionen ist". Der Verwaltungsrat habe mit der Ernennung von Schneider ein "klares Bekenntnis" abgegeben, den Ausbau der Gesundheitssparte schneller voranzutreiben. Dazu passt, dass die Schweizer deren Umsatz mittelfristig auf mindestens neun Milliarden Euro mehr als verdoppeln wollen.

Im vergangenen Jahr lieferte Nestlés Geschäft mit Gesundheit mit 3,7 Milliarden Euro etwas weniger als fünf Prozent vom Gesamtumsatz. Mit einem Plus von 7,6 Prozent legte das Segment stärker zu als das traditionelle Geschäft mit Nahrungsmitteln und Getränken.
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Für neuen Schwung im Gesamtunternehmen wird der Neue an Nestlés Spitze deshalb in der traditionellen Sparte auch unpopuläre Entscheidungen treffen müssen. Auf die Verkaufsliste gehören aus Sicht von JP Morgan etwa Nestlés Geschäft mit Eis (u .a. Schöller) und Tiefkühlkost (u. a Wagner Pizza), vor allem aber die Süßwaren. "Nestlé ist hier in Industrieländern schwach und hat abseits der starken KitKat-Marke keine globale Präsenz", kritisiert Analystin Celine Pannuti.

Darüber hinaus sind die Schweizer stark und gut aufgestellt. In sieben von zehn der am schnellsten wachsenden Lebensmittelkategorien ist Nestlé weltweit die Nummer 1. Im ersten Halbjahr stiegen die Mittelzuflüsse (Cashflow) um mehr als 40 Prozent auf drei Milliarden Euro. Finanziell haben die Eidgenossen ohnehin eine starke Kondition und bieten ihren Aktionären nachhaltig hohe Ausschüttungen. Nestlé hat seine Dividende mehr als zehn Jahre in Folge gesteigert und ist damit einer der Besten in Europa. Und im Januar wird der neue Fitnesstrainer dann seinen Plan aus der Schublade ziehen.

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01.05.2025Nestlé NeutralJP Morgan Chase & Co.
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24.04.2025Nestlé AddBaader Bank
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24.02.2025Nestlé OutperformRBC Capital Markets
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27.05.2025Nestlé HoldDeutsche Bank AG
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01.05.2025Nestlé NeutralJP Morgan Chase & Co.
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24.04.2025Nestlé UnderperformJefferies & Company Inc.
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