George Soros: So nutzte der Kapitalismuskritiker Steuerschlupflöcher

Der Starinvestor George Soros hat offenbar mithilfe eines Steuerschlupfloches 13,3 Milliarden Dollar am US-Fiskus vorbeigeschleust. Nun droht ihm eine milliardenschwere Rückzahlungsforderung.
George Soros steckt voller Widersprüche. Trotz seiner immer wiederkehrenden Kritik am Kapitalismus und seinen Ambitionen, die Welt zu verbessern, hat der Hedgefond-Zocker es mit Hilfe der Finanzmärkte zu einem der reichsten Menschen der Welt gebracht. 24,2 Milliarden Dollar soll der Starinvestor schwer sein - damit gehört er zu den 30 reichsten Menschen der Welt.
In der Vergangenheit wurde Soros nicht müde zu betonen, dass Superreiche (von denen er sich nicht ausnimmt), mehr Steuern zahlen sollten. Das findet möglicherweise auch die US-Steuerbehörde, die bald mit einem milliardenschweren Steuerbescheid auf Soros zukommen könnte.
Soros nutzte Steuerschlupfloch
Wie die Nachrichtenagentur Bloomberg berichtet, hat Soros Steuertricks angewendet, um die Zahlung von Abgaben an den Fiskus zu umgehen. Möglich gemacht hat dies eine Lücke im US-Gesetz, mit deren Hilfe der Starinvestor Steuern im zweistelligen Milliardenbereich am Fiskus vorbeigeschleust haben soll. Das soll aus Akten der irischen Kontrollinstanz hervorgehen.In Irland hatte Soros seinen zwischenzeitlichen Firmensitz angemeldet, dort waren kaum Steuern angefallen. Inzwischen ist der Firmensitz des Fonds nicht mehr im Steuerparadies Irland, sondern auf den Cayman Islands.
Dem Bericht zufolge hat der heute 84-Jährige seinen Fondskunden Gebühren nicht in Rechnung gestellt und versteuert, sondern die Steuerzahlungen hinausgezögert, indem er die Gebühren in seinen eigenen Fonds reinvestierte. Bis Ende 2013 habe der Starinvestor mit dem Soros Fund Management durch diese verzögerten Steuerzahlungen 13,3 Milliarden Dollar eingenommen, so Bloomberg weiter.
Vermeidungspraxis war legal
Diese Praxis war legal, der Trick wurde von zahlreichen Hedgefonds angewendet. Bis zum Jahr 2008, als der damalige US-Präsident George Bush das Steuerschlupfloch schloss. Das US-Parlament hatte die Anwender des Steuervermeidungs-Tricks daraufhin verpflichtet, auf das verdiente Zusatz-Geld, bis zum Jahr 2017 Steuern nachzuzahlen. Auf George Soros‘ Steuerbescheid würden damit 6,7 Milliarden Dollar Forderungen stehen.Eine Alternative bleibt Soros allerdings: Er kann die Summe senken, indem er das Geld an seine Stiftungen überführt.
Redaktion finanzen.net
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