Negativschlagzeilen

Ergo: Neue Ermittlungen

25.03.13 09:46 Uhr

Die Staatsanwaltschaft Düsseldorf ermittelt erneut wegen des Verdachts der versuchten Erpressung des Versicherungskonzerns Ergo. Das sagte Oberstaatsanwalt Ralf Möllmann der Zeitung Euro am Sonntag.

von Martin Reim, Euro am Sonntag

Man habe einer Beschwerde von Ergo gegen eine zwischenzeitliche Einstellung des Verfahrens stattgegeben. Die Ermittlungen richteten sich allerdings nur noch gegen einen Geschäftsmann und nicht mehr gegen zwei Rechtsanwälte, die ursprünglich einbezogen waren.

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Bei dem Geschäftsmann handelt es sich nach Informationen von Euro am Sonntag um Clemens Vedder. Er hatte mit drei ehemaligen Handelsvertretern eine Vereinbarung geschlossen, nach der er für sie im Streit mit Ergo als Schlichter tätig werde und dafür eine Erfolgsprovision erhalten sollte. Hintergrund ist eine Auseinandersetzung zwischen Ergo und früheren Versicherungsvertretern der Tochter Hamburg-Mannheimer International.

Ergo sieht einen Zusammenhang zwischen dieser Auseinandersetzung und einer Kette von Veröffentlichungen über Skandale innerhalb des Konzerns. Dabei ging es unter anderem um eine Belohnungsreise nach Budapest, bei der das Unternehmen für Vertreter Prostituierte anheuerte. Vedder agiert seit Jahren als Fondsmanager für die Goldsmith Capital Group mit Sitz auf den Kaiman-Inseln. Auf Anfrage von Euro am Sonntag erklärte die Kölner Kanzlei Cornelius Bartenbach Haesemann & Partner, die Vedder presserechtlich vertritt, ihr Mandant gehe davon aus, „dass sich auch dieser Anlauf als Rohrkrepierer erweisen wird“. Ergo zeige sich als „schlechter Verlierer“. Eine Ergo-Sprecherin lehnte eine Stellungnahme ab, da es sich um ein ­laufendes Verfahren handle.

In Hamburg hatte Ergo mit einer Anzeige bereits Erfolg. Die dortige Staatsanwaltschaft hat zwei ehemalige Manager vor Kurzem wegen schwerer Untreue angeklagt.