Deutsche Bank senkt DAX-Ziel auf 6.800 Punkte

    FRANKFURT (dpa-AFX) - Schwache makroökonomische Daten sowie die Risiken im Zusammenhang mit Staatsanleihen aus der industrialisierten Welt hätten diesen Ausverkauf vorangetrieben, schrieb Analyst Lars Slomka in einer Studie vom Dienstag.

    Die Senkung des Dax-Ziels habe drei Gründe. Zum einen hätten die Unternehmenszahlen zum zweiten Quartal enttäuscht und insofern den Dax nicht wie von ihm ursprünglich erwartet angetrieben. Zudem dürften die Gewinnschätzungen für die Unternehmen gesenkt werden. Hinzu komme die "zyklische Natur des Dax", wonach sich der deutsche Leitindex üblicherweise in einer Abwärtsbewegung schwächer als der europäische Markt insgesamt entwickelt.

MARKT WEGEN UNSICHERHEIT KURZFRISTIG WEITER UNTER DRUCK ERWARTET

    Der jüngste Kurssturz im Dax entspreche einem Rückgang der Unternehmensgewinne um mehr als 25 Prozent im kommenden Jahr. Das hält Slomka für übertrieben. Historisch gesehen hätten die Gewinnrückgänge innerhalb von vier Monaten nach dem Höhepunkt eines Ertragszyklus zwischen 15 und 20 Prozent gelegen.

    Seiner Meinung nach werde die Unsicherheit den Markt kurzfristig weiter unter Druck setzen. Wenn aber künftige Daten lediglich auf eine Verlangsamung der globalen Wirtschaftsentwicklung hindeuteten und nicht auf eine Rezession, dürfte dies ein Dax-Level von 6.800 Punkte zum Jahresende unterstützen. Dies wiederum würde einem 15-prozentigen Minus bei den Gewinnen entsprechen.

    Das derzeitige Makroumfeld dürfte weiterhin diejenigen stützen, die ihre Risiken über alle Anlageklassen hinweg verringerten. Eine Kaufidee seien in dieser Situation auf dem deutschen Markt die Aktien von Fresenius (Fresenius SECo), nachdem der Gesundheitskonzern starke Quartalsresultate vorgelegt und das Management die Jahresziele nach oben geschraubt habe. Zudem bevorzuge er diese Papiere aufgrund ihres defensiven Charakters.