Strategie

DAX: Jahresendspurt für den Börsenbullen

05.12.13 21:44 Uhr

Der DAX nähert sich der Marke von 10.000 Punkten. Mit dem Dezember beginnt jetzt einer der Lieblingsmonate für Börsianer. Warum eine Jahresendrally realistisch ist.

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Indizes

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207,7 PKT -0,6 PKT -0,30%

572,4 PKT 3,6 PKT 0,62%

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8.745,6 PKT 11,6 PKT 0,13%

9.404,8 PKT 25,9 PKT 0,28%

4.547,5 PKT 37,2 PKT 0,83%

von Sven Parplies, Euro am Sonntag

Ein Börsenjahr wie im Rausch. Zum 35. Mal hat der DAX 2013 am Donnerstag auf Schlusskursbasis ein neues Rekordhoch erreicht. Allein seit September hat der Index um rund 1.200 Punkte zugelegt. Bei diesem Tempo würde der DAX bereits im Januar 2014 die Marke von 10.000 Punkten sprengen und damit in eine neue Dimension vordringen.

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„Solange die Notenbanken auf dem Gaspedal stehen, spricht vieles für weiter steigende Kurse“, meint Heinz-Gerd Sonnenschein, Stratege der Postbank. Seit die amerikanische Fed und die europäische EZB die Zinsen auf Rekordniveau gesenkt haben, sitzen defensive Investoren in der Renditefalle: Die Zinsen auf Spar- und Tagesgeldkonten sind so mickrig, dass sie von der Inflation gefressen werden.

Selbst bei einer moderaten Inflation von etwa 1,5 Prozent erwartet Anleger bei diesen geldmarktnahen Anlagen ein „schleichender Wertverlust“, warnt die Deutsche Bank. Der DAX kommt dagegen auf eine Dividendenrendite von rund drei Prozent, ein Wert also deutlich über der zu erwartenden Geldentwertung.
Keine Rally aber ohne Bedenken. Selbst in einem außergewöhnlichen Zinsumfeld gelten die Gesetze der Schwerkraft. Ein Blick auf die Bewertungskennziffern zeigt: Der DAX ist nicht mehr billig.

Bewertungs-Check
Nimmt man den für das nächste Jahr erwarteten Gewinn der Indexmitglieder als Basis, ist das Kurs-Gewinn-Verhältnis des DAX auf Basis der Daten des Finanzdienstes Bloomberg seit Jahresbeginn von zehn auf 12,6 gestiegen. Die Spitzenwerte der vergangenen zehn Jahre liegen bei 12,9. Die Aktienkurse sind also den Gewinnschätzungen der Analysten deutlich vorausgeeilt. Ähnlich sieht es beim Verhältnis von Kurs und Buchwert aus.

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Hohe Bewertungskennziffern sind an konjunkturellen Wendepunkten nicht ungewöhnlich, erhöhen aber den Erwartungsdruck auf die Unternehmen, steigende Gewinne zu liefern. Die Nachrichten aus den Konzernzentralen sind zuletzt eher gemischt ausgefallen. Im dritten Quartal schrumpfte der ­Umsatz der 30 DAX-Konzerne nach Berechnung der Unternehmensberatung Ernst & Young um 1,6 Prozent. Das Ebit, also der Gewinn vor Zinsen und Steuern, lag sogar sieben Prozent unter Vorjahresniveau.

Bei genauerer Betrachtung sind die Daten allerdings nicht so schlecht. Denn die DAX-Bilanz wird durch negative Währungseffekte verzerrt. Weil der Euro im Vergleich zu vielen anderen Währung zuletzt an Wert gewonnen hat, schrumpfen in der Bilanz deutscher Unternehmen die Erträge aus den entsprechenden Exportmärkten. Rechnet man diese Sonderlasten heraus, wäre der Umsatz der DAX-Konzerne laut Ernst & Young im vergangenen Quartal gestiegen.

Die Summe der Unternehmens­gewinne wiederum wird durch ein einzelnes Segment gedrückt: durch die Energiekonzerne. Die Industrieunternehmen schafften trotz des starken Euro im Vergleich zum ­Vorjahr ein deutliches Gewinnplus von sieben Prozent, heißt es bei Ernst & Young.
Der positive Gewinntrend sollte sich nach Einschätzung der Postbank fortsetzen: „Frühindikatoren wie die Einkaufsmanagerindizes zeigen, dass sich die Wirtschaft weltweit erholt. Damit ist die Basis gelegt für steigende Unternehmensgewinne“, glaubt Postbank-Stratege Sonnenschein.

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Kurzfristig setzen die Bullen auch auf kalendarische Effekte. Der Dezember ist traditionell ein guter Monat für Aktien. Zurückgerechnet bis 1959 hat der DAX laut dem Finanzportal Finanzen.net im letzten Monat des Jahres durchschnittlich um 1,3 Prozent zugelegt. Nur der März ist mit 1,4 Prozent besser gelaufen.

Schaufenstereffekt
Im Dezember konnten Anleger eigentlich nicht viel falsch machen: In den vergangenen zehn Jahren erzielte der DAX hier neunmal Kursgewinne. Das einzige Minus stammt aus dem Jahr 2011 — damals lag der Index bereits nach elf Monaten im Minus. 2009 stieg der DAX im Dezember besonders deutlich, um fast sechs Prozent. Aufgrund der guten Erfahrungen beschwören Börsianer gern die Jahresendrally. Das Saisonmuster lässt sich durchaus rational erklären. Börsenpsychologen verweisen auf die generelle Neigung des Menschen, ein neues Jahr mit Zuversicht anzugehen. Hinzu kommt das sogenannte Window Dressing. Bei dieser als Schaufensterdekoration bezeichneten Maßnahme kaufen Vermögensverwalter und Fondsmanager zum Jahresende Aktien von Unternehmen, in die sie bereits investiert sind, um die eigene Performance weiter zu befördern.

In einer anderen Variante werden Aktien gekauft, die besonders gut ­gelaufen sind, um den Kunden zu demonstrieren, dass man auf die richtigen Aktien gesetzt hat. In diesem Sinn müssten Anleger für den Endspurt auf die Top-Performer des Jahres setzen. Im DAX liegen Continental, Deutsche Post und Daimler weit vorn. Bei den großen Nebenwerten aus dem MDAX haben Dürr, Leoni und Norma Group bislang am besten abgeschnitten.
DAX-Werte: Tops und Flops 2013 (pdf)

Alle Augen auf die Notenbank
Die Stimmung unter Anlegern, ein klassischer Kontraindikator, ist trotz der deutlichen Kursgewinne noch nicht bedrohlich: „Derzeit ist keine überbordende Euphorie zu erkennen. Bei professionellen Anlegern liegt die Stimmung leicht über dem Jahresdurchschnitt, Privatanleger sind zuletzt etwas vorsichtiger geworden“, berichtet Joachim Goldberg von der Marktforschungsfirma Cognitrend. Von den Unternehmen sind zum Jahresende nur in Ausnahmen Neuigkeiten zu erwarten. Die Geschäftsberichte zum dritten Quartal liegen bereits auf dem Tisch. Einen Termin allerdings sollten sich Anleger für den Dezember dick im Kalender anstreichen: Am 17. und 18. Dezember trifft sich die Spitze der amerikanischen Notenbank, um über die Zinspolitik zu entscheiden. Danach stellen sich die Währungshüter den Fragen der Journalisten — das ist einer von nur vier jährlichen Presseterminen der Fed. Und die Gelegenheit für die Notenbanker, wichtige Dinge zu verkünden.

Die Mehrheit der Volkswirte allerdings erwartet für den Dezember keine dramatischen Kursänderungen der Fed. Dann wäre der Weg endgültig frei für die Jahresendrally 2013. 

Investor-Info

Bewertungscheck
Die Topwerte des DAX

Die fünf besten DAX-Aktien des Jahres sind auf Basis der Gewinnschätzungen von Analysten für das Jahr 2014 hoch bewertet. Das KGV liegt über dem Durchschnitt der letzten zehn Jahre. Bei Continental, Daimler und Bayer erwarten Analysten für 2014 aber zweistelliges Gewinnwachstum. Die Redaktion sieht bei Daimler und Bayer die besten Chancen.










Zertifikate
Für jeden Geschmack

Optimistische Anleger können gehebelt auf weitere Kursgewinne im DAX wetten. Ein Knock-out-Papier der Deutschen Bank (ISIN: DE 000 DX8 YGM 2) bietet einen Hebel von 4. Zu Verlusten kommt es, wenn das Papier während der Laufzeit bis Juni 2014 die Schwelle bei 6.975 Punkten durchbricht. Derzeit beträgt der Abstand 25 Prozent. Wer weniger risiko­bereit ist und sich vor moderaten Verlusten im DAX schützen will, kann zu einem Bonuszertifikat der BNP Paribas (ISIN: DE 000 PA0 EVJ 9) mit Gewinn­obergrenze bei 10.000 Punkten greifen. Eine Rendite von knapp fünf Prozent ist möglich, wenn der DAX bis zum Laufzeitende im Oktober 2014 nicht unter die Barriere bei 7300 Zählern fällt. Aktuell ist diese Schwelle etwa 22 Prozent entfernt.

Ausgewählte Hebelprodukte auf Continental

Mit Knock-outs können spekulative Anleger überproportional an Kursbewegungen partizipieren. Wählen Sie einfach den gewünschten Hebel und wir zeigen Ihnen passende Open-End Produkte auf Continental

NameHebelKOEmittent
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18.07.2025Mercedes-Benz Group (ex Daimler) HoldJefferies & Company Inc.
17.07.2025Mercedes-Benz Group (ex Daimler) OutperformRBC Capital Markets
02.07.2025Mercedes-Benz Group (ex Daimler) NeutralUBS AG
01.07.2025Mercedes-Benz Group (ex Daimler) OutperformRBC Capital Markets
01.07.2025Mercedes-Benz Group (ex Daimler) OutperformRBC Capital Markets
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17.07.2025Mercedes-Benz Group (ex Daimler) OutperformRBC Capital Markets
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01.07.2025Mercedes-Benz Group (ex Daimler) OutperformRBC Capital Markets
01.07.2025Mercedes-Benz Group (ex Daimler) BuyDeutsche Bank AG
01.07.2025Mercedes-Benz Group (ex Daimler) BuyWarburg Research
DatumRatingAnalyst
18.02.2025Mercedes-Benz Group (ex Daimler) UnderweightBarclays Capital
13.01.2025Mercedes-Benz Group (ex Daimler) UnderweightBarclays Capital
03.12.2024Mercedes-Benz Group (ex Daimler) UnderweightBarclays Capital
17.12.2021Daimler HoldHSBC
18.02.2021Daimler SellWarburg Research

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