DAX-Bilanz: Höhenflug bei E.ON, Lufthansa und RWE

Der deutsche Leitindex rettete sich kurz vor dem Wochenende noch in die Gewinnzone und verbuchte mit 12.297,72 Zählern ein Wochenplus von 1,1 Prozent.
von Jörg Bernhard
Der schwache Dollar machte deutschen Blue Chips zunächst schwer zu schaffen. So kletterte der Euro gegenüber der US-Währung auf den höchsten Stand seit Januar 2015 und belastete dadurch die Exportaussichten deutscher Unternehmen erheblich. Bei der Flut an Unternehmenszahlen gab es Licht und Schatten zu vermelden. Am Freitag profitierte der deutsche Aktienmarkt dann aber vom besser als erwarteten US-Arbeitsmarktbericht für den Monat Juli. Dieser bescherte dem Euro nämlich einen kräftigen Rückschlag, was Börsianer zu signifikanten Aktienkäufen ermutigte. Doch so richtig kann man wohl noch keine Entwarnung geben, schließlich stehen mit dem August und September aus statistischer Sicht extrem "magere" Monate vor der Tür.
In der abgelaufenen Handelswoche schwankte der DAX zwischen Wochentief (Dienstag) und Wochenhoch (Freitag) in einer Spanne von 230 Punkten. Das Verhältnis zwischen Kursgewinnern und -verlierern fiel mit 19 zu 11 eindeutig positiv aus. Die höchsten Wochengewinne verbuchten die Aktien von E.ON (+6,7 Prozent), Deutsche Lufthansa (+6,6 Prozent) und RWE (+5,6 Prozent). Am kräftigsten bergab ging es auf Wochensicht mit Siemens (-3,6 Prozent), Fresenius (-3,2 Prozent) und Continental (-1,8 Prozent).
Lufthansa hui, Siemens pfui
Die Deutsche Lufthansa hat für das zweite Quartal detaillierte Quartalszahlen vorgelegt und damit positiv überrascht. Aufgrund einer starken Nachfrage und gesunkener Stückkosten wurde unter dem Strich deutlich mehr verdient. So kletterte der Konzerngewinn gegenüber der vergleichbaren Vorjahresperiode von 437 Millionen auf 740 Millionen Euro. Der Konzernumsatz wuchs von 8,13 Milliarden auf 9,26 Milliarden Euro.
Bei Siemens gab es hingegen durchwachsene Zahlen, bei denen Börsianer vor allem auf die negativen Aspekte reagiert haben. Der Auftragseingang fiel zum Beispiel deutlich hinter das Niveau des Vorjahres zurück. Beim Nettogewinn übertraf der Industriekonzern mit einem Plus von sieben Prozent die Erwartungen hingegen deutlich. An der Prognose hält das Management weiterhin fest. Die viel beachtete Marge im Industriegeschäft lag mit 10,4 Prozent unter dem angepeilten Korridor von 11 bis 12 Prozent. Verantwortlich hierfür waren Belastungen im Zusammenhang mit der Integration von Gamesa (36 Millionen Euro) und dem übernommenen US-Softwareunternehmen Mentor Graphics (77 Millionen Euro). Beides zusammen schmälerte die Marge um 60 Basispunkte.
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Bildquellen: Julian Mezger für Finanzen Verlag, Deutsche Börse