DAX-Bilanz: VW-Aktie fährt am kräftigsten bergauf

In der abgelaufenen Handelswoche eroberte der DAX die Unterstützung bei 12.600 Punkten zurück. Auf Wochensicht verbuchte er mit 12.631,72 Zählern einen Kursgewinn von 2,0 Prozent.
von Jörg Bernhard
Obwohl sich der Euro gegenüber dem Dollar auf den höchsten Stand seit 14 Monaten verteuert hat und sich dadurch die Exportaussichten europäischer Unternehmen eingetrübt haben, blickten die Börsianer dennoch relativ optimistisch drein. Die Aussicht auf weiter steigende US-Leitzinsen interpretieren sie derzeit offensichtlich eher dahingehend, dass die Finanzmärkte relativ solide aufgestellt sind. Der Dow Jones reagierte auf den zur Wochenmitte abgelieferten Rechenschaftsbericht von Fed-Chefin Janet Yellen sogar mit einem neuen Rekordhoch. Das aktuell hohe Maß an Sorglosigkeit kann man für die USA am extrem niedrigen VIX und in Deutschland am VDAX-NEW ablesen, die beide nur knapp über ihren Mehrjahrestief notieren.
In der abgelaufenen Handelswoche schwankte der DAX zwischen Wochentief (Montag) und Wochenhoch (Donnerstag) in einer Tradingrange von 361 Punkten. Das Verhältnis zwischen Kursgewinnern und -verlierern fiel mit 26 zu 4 extrem positiv aus. Die höchsten Wochengewinne verbuchten die Aktien von Volkswagen (+4,8 Prozent), Linde (+4,2 Prozent) und Continental (+4,1 Prozent). Unter den wenigen Kursverlierern fielen Deutsche Bank (-1,9 Prozent), HeidelbergCement (-1,8 Prozent) und ProSiebenSat.1 (-0,8 Prozent) am negativsten auf.
VW-Aktie bricht aus dem Abwärtstrend aus
Volkswagen legte zum Wochenstart leicht gestiegene Absatzzahlen vor. So hat Europas größter Autobauer im Juni mehr Autos der Kernmarke verkauft als ein Jahr zuvor. Weltweit kletterten die Auslieferungen gegenüber dem Vorjahresmonat um 4 Prozent auf 512.700 Fahrzeuge. Damit wurden im ersten Halbjahr insgesamt 2,94 Millionen Fahrzeuge der Marke Volkswagen weltweit an Kunden übergeben. Dies stellte eine Steigerung um 0,3 Prozent p.a. dar. Zusätzlichen Rückenwind erhielt der DAX-Wert aber vor allem von der Charttechnik. Nach dem Überwinden der langfristigen 200-Tage-Linie und der mittelfristigen 100-Tage-Linie folgte in der abgelaufenen Handelswoche ein Ausbruch aus dem seit Anfang des Jahres eingeschlagenen Abwärtstrendkanals.
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