Sorgen um China

Eurokurs fällt nach jüngstem Höhenflug

13.08.15 17:02 Uhr

Eurokurs fällt nach jüngstem Höhenflug | finanzen.net

Nach dem Höhenflug der vergangenen Tage ist der Eurokurs am Donnerstag unter Druck geraten.

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Analysten halten dies für eine angemessene Kurskorrektur, nachdem der Euro (Dollarkurs) von den wachsenden Sorgen um China bislang verschont geblieben war. Bis zum Nachmittag fiel die Gemeinschaftswährung auf 1,1118 US-Dollar. In der Nacht war der Euro noch kurzzeitig bis auf fast 1,12 Dollar geklettert. Zuvor war die Gemeinschaftswährung sechs Handelstage in Folge gestiegen. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs am Donnerstag auf 1,1109 (Mittwoch: 1,1155) Dollar festgesetzt.

Seit dem Wochenbeginn hatte die unerwartete Abwertung des chinesischen Yuan für Unruhe an den Devisenmärkten geführt. Am Donnerstag hat sich die Lage dann allerdings wieder etwas entspannt. Zwar haben die chinesischen Notenbanker den Yuan den dritten Tag in Folge abgewertet. Gleichzeitig signalisierten sie aber, dass es mit den Maßnahmen nun vorbei sein könnte. Die Anpassung des Referenzkurses an den eigentlichen Handelskurs sei "im Wesentlichen beendet", teilte ein Sprecher der Notenbank nach Angaben der amtlichen Nachrichtenagentur Xinhua mit.

Für Analysten der Commerzbank ist die Abwertung des Euro dennoch eine angemessene Kurskorrektur, nachdem der Euro während der Turbulenzen um China zunächst stark zugelegt hatte. Denn ein Wachstumseinbruch in China würde die Eurozone vermutlich ebenso, wenn nicht sogar stärker treffen als die USA, so das Argument. "Und das in einer Situation, in der die Europäische Zentralbank ohnehin schon im Expansionsmodus ist, um Konjunktur und Inflation anzuschieben." Demnach könne man die die Frage stellen, ob die europäischen Währungshüter weitere expansive Maßnahmen ergreifen.

Tatsächlich hatte sich die EZB bei ihrer jüngsten Sitzung Mitte Juli mit Blick auf die Entwicklung der Finanzmärkte in China besorgt gezeigt, wie aus dem entsprechenden Protokoll hervorgeht, das am Donnerstag veröffentlicht wurde. Die negativen Folgen könnten angesichts der wichtigen Rolle Chinas im internationalen Handel größer als erwartet ausfallen, so das Fazit. Die im Protokoll erwähnten Zweifel der Notenbanker sind zwar unabhängig von der Yuan-Abwertung. Zum Zeitpunkt der letzten EZB-Sitzung hatte die chinesische Notenbank noch nicht begonnen ihre Währung abzuwerten. Die Yuan-Abwertung dürfte aber die ohnehin vorhandenen Sorgen verstärkt haben.

Zu anderen wichtigen Währungen legte die EZB die Referenzkurse für einen Euro auf 0,7149 (0,7088) britische Pfund (EUR/GBP), 138,45 (137,99) japanische Yen (EUR/JPY) und 1,0864 (1,0859) Schweizer Franken (EUR/CHF) fest. Die Feinunze Gold wurde in London am Nachmittag mit 1116,75 (1119,00) Dollar gefixt. Ein Kilogramm Gold kostete 31 780,00 (31 690,00) Euro./tos/jsl/he

FRANKFURT (dpa-AFX)

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