Engagement-Verlust

LinkedIn-Expertin warnt: Zu viel KI im Personal Branding gefährdet Authentizität

14.08.25 22:37 Uhr

LinkedIn-Expertin: Warum zu viel KI im Personal Branding schadet | finanzen.net

Künstliche Intelligenz hält zunehmend Einzug in das Personal Branding auf LinkedIn. Die automatisierte Erstellung von Beiträgen spart Zeit, kann jedoch die Authentizität einer Marke erheblich beeinträchtigen. Fachleute sehen darin eine Gefahr für Glaubwürdigkeit und Reichweite.

KI auf LinkedIn

Die Verwendung von Tools wie ChatGPT oder Jasper hat das Verfassen von LinkedIn-Beiträgen stark vereinfacht. Inhalte lassen sich binnen Minuten generieren und veröffentlichen, inklusive Struktur, Hashtags und sprachlicher Optimierung. Laut einer Auswertung von Originality AI, auf die das Fachmedium Kinews24 verweist, sind mittlerweile über die Hälfte der längeren Beiträge auf LinkedIn KI-generiert. Dieser Trend bleibt jedoch nicht ohne Folgen. Die Inhalte wirken laut der Analyse häufig generisch, wenig authentisch und beliebig. Beiträge, die als maschinell erstellt wahrgenommen werden, verzeichnen laut Kinews24 deutlich geringeres Engagement. Die algorithmisch erzeugte Einheitlichkeit senkt damit nicht nur die Sichtbarkeit, sondern auch das Interesse der Zielgruppen.

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Persönlichkeit nicht dem Algorithmus opfern

Britta Behrens, LinkedIn-Expertin in Deutschland, beobachtet die zunehmende Nutzung von KI-Tools mit wachsender Skepsis. In einem Interview mit t3n betont sie, dass viele Nutzer auf LinkedIn Inhalte nachahmen oder automatisiert generieren, ohne eine eigene Haltung zu vermitteln. Diese Entwicklung führe laut Behrens zu einem Verlust der individuellen Tonalität, die für eine glaubwürdige Personal Brand unverzichtbar sei. Die Kopie funktionierender Formate ohne persönliche Einbindung führe dazu, dass Inhalte austauschbar wirken und das Vertrauen in die Urheberschaft schwinde.

KI als Werkzeug

Behrens hebt im Gespräch mit t3n hervor, dass sie KI-Tools bewusst als Impulsgeber verwendet, die finale Ausarbeitung jedoch selbst übernimmt.

Inspiration, Gliederungshilfen oder stilistische Anregungen lassen sich effizient durch KI generieren. Für den inhaltlichen Kern, die persönliche Haltung und die Formulierung komplexer Gedanken sei jedoch weiterhin die individuelle Handschrift entscheidend. Erst dadurch entstehe ein glaubwürdiger Beitrag, der die eigene Marke stärkt.

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Verantwortungsvoller Umgang mit KI-Nutzung

Der offene Umgang mit KI spielt ebenfalls eine wichtige Rolle für die Wahrnehmung auf LinkedIn. Wer transparent macht, inwieweit Inhalte automatisiert unterstützt wurden, signalisiert digitale Kompetenz und ethische Verantwortung. Wie der LinkedIn Algorithmus Report 2025 erklärt, sind Gründe für wenig Reichweite und eine Benachteiligung durch den Algorithmus die Feed-Überflutung mit KI-gesteuertem Content. LinkedIn rät deshalb zu mehr Originalität und mehr qualitativeren Posts.

Redaktion finanzen.net

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