Sparkassen: Kunden sollen bescheiden bleiben

Die Sparkassen stellen ihre 50 Millionen Kunden in Deutschland und ihre kommunalen Träger angesichts schwindender Zinserträge auf schwere Zeiten ein.
von Alexander Sturm, €uro am Sonntag
"Wir werden unseren Kunden erklären müssen, dass bessere Konditionen nicht möglich sind", sagte Georg Fahrenschon, Präsident des Sparkassen-Dachverbands DSGV, bei der Bilanzvorlage in Frankfurt. Auch höhere Ausschüttungen an Städte und Kreise seien derzeit nicht vertretbar.
Die 419 Sparkassen hierzulande stehen bei ihrer wichtigsten Ertragsquelle unter Druck: Wegen der Niedrigzinsen werde der Zinsüberschuss in den nächsten fünf Jahren um 15 Prozent sinken, sagte Fahrenschon. 2014 konnten die Sparkassen den Gewinn noch auf Vorjahresniveau bei zwei Milliarden Euro halten. Dank der guten Konjunktur mussten sie weniger Geld für Kreditausfälle vorhalten. Auch 2015 erwartet Fahrenschon ein solides Ergebnis, danach seien Einbußen absehbar.
Gegenhalten wollen die Sparkassen mit Sparmaßnahmen und höheren Provisionseinnahmen etwa aus dem Verkauf von Versicherungen sowie Fonds, Zertifikaten und Aktien. 2014 erreichte der Wertpapierabsatz netto den höchsten Stand seit fünf Jahren. Privatanleger griffen bei Fonds und teils bei Aktien stärker zu, während sie Renten abstießen.
Steigende Provisionen könnten künftig fallende Zinserträge aber nicht ausgleichen, so Fahrenschon. Er forderte weniger Auflagen bei der Wertpapierberatung. "Sie sollte für Kunden und Berater nicht länger eine bürokratische Last sein."
Weitere News
Bildquellen: Marek Szandurski / Shutterstock.com