Edelmetall

Gold: Mit Steuern gegen Traditionen

29.01.13 15:00 Uhr

Mit weiteren Abgabenerhöhungen will Indiens Regierung die Lust der Bürger am Edelmetall bremsen.

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von Julia Groß, Euro am Sonntag

Die indische Regierung hat ­verschiedene Steuerabgaben auf Goldimporte deutlich erhöht. Die Maßnahmen sollen einen Rückgang der Edelmetallkäufe im Land bewirken. Hintergrund ist das auf Rekordhöhe gestiegene Leistungsbilanzdefizit des Staats: Für den extremen Importüberschuss sind laut der indischen Zentralbank zu rund 80 Prozent die Goldeinfuhren verantwortlich. Indien ist das Land mit dem höchsten Goldkonsum, mehr als ein Fünftel der globalen Nachfrage entfällt auf den Subkontinent.

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Goldschmuck gilt in Indien als Glücksbringer, der bei religiösen Festivitäten gekauft oder zu Hochzeiten verschenkt wird. Er dient auch als Spargroschen für diejenigen, die kein Bankkonto haben. Weil Gold so stark mit indischen Traditionen verbunden ist, bezweifeln viele Ökonomen, dass die Steuererhöhungen die indische Nachfrage nachhaltig bremsen werden. Der Goldpreis reagierte deshalb kaum auf die Nachricht, er notierte am Dienstag bei 1689 US-Dollar pro Feinunze.

Erhöhungen wurden erwartet
Bereits im Vorfeld haben sich viele Händler in Indien mit dem Edelmetall eingedeckt, da die Steuererhöhungen seit Längerem erwartet worden waren. Denn schon im vergangenen Frühjahr hatte die Regierung Abgaben auf Goldbarren und -münzen erhöht. Juweliere waren daraufhin in einen mehrwöchigen Streik getreten, ein Hauptgrund für eine um 28 Prozent geringere Nachfrage zwischen September 2011 und September 2012.

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