Gold und Rohöl

Gold: Marke von 1.500 Dollar in Gefahr

05.05.11 15:32 Uhr

Da sich der Goldpreis der unteren Begrenzung des seit Februar intakten Aufwärtstrends annähert, nimmt beim gelben Edelmetall die charttechnische Spannung zu.

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Rohstoffe

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von Jörg Bernhard

Nach dem Rekordhoch zum Wochenauftakt gab es beim Timingindikator RSI mit dem Unterschreiten der 70-Prozent-Marke ein klares Verkaufssignal. Außerdem fiel nach einem kurzen Ausbruch nach oben der Goldpreis wieder in sein oberes Bollinger-Band zurück. Derzeit sieht es so aus, als ob sich Gold künftig im unteren Bollinger-Band bewegen könnte. Zur Erklärung: Ein Ausbruch aus diesen Bändern nach oben wird als Indiz für einen überkauften Markt interpretiert, während ein Kursrutsch unter die Bänder als Anzeichen für eine überverkaufte Marktsituation spricht. Auf Basis der aktuellen Marktdaten würde sich unter diesem Aspekt eine überverkaufte Situation erst im Falle eines Kursrutsches unter 1.439 Dollar ergeben.

Aus fundamentaler Sicht erwies sich beim gelben Edelmetall die Meldung von Vorteil, dass einige Notenbanken ihre Bestände im Februar und März ausgebaut hätten. Vor allem die Mexikaner möchten ihre starke Abhängigkeit vom Dollar verringern. In den beiden Monaten erhöhte ihre Notenbank die Goldreserven um 93,3 Tonnen und vervielfachte dadurch die bisherigen Bestände. Bei den Notenbanken aus Russland und Thailand fiel das Interesse mit 18,8 bzw. 9,3 Tonnen zwar nicht ganz so stark aus, doch die Tendenz ist offensichtlich: Notenbanken dürften netto weiterhin eher zu- als verkaufen.

Am Donnerstagnachmittag zeigte sich der Goldpreis mit weiter nachgebenden Notierungen. Bis gegen 15.20 Uhr (MESZ) ermäßigte sich der am aktivsten gehandelte Future auf Gold (Juni) um 11,10 auf 1.504,20 Dollar pro Feinunze.

Rohöl: US-Arbeitsmarkt sorgt für Einbruch

Die in den USA um 14.30 Uhr veröffentlichten Neuanträge auf Arbeitslosenhilfe fielen erheblich schlechter als erwartet aus. Im Vergleich zur Vorwoche kam es zu einem Anstieg von 429.000 auf 474.000 Anträge. Danach brach der Ölpreis deutlich ein. Doch das Thema US-Arbeitsmarkt dürfte damit noch nicht „gegessen“ sein, schließlich soll am Freitag noch der Monatsbericht für April veröffentlicht werden. Laut einer Bloomberg-Umfrage unter Analysten rechnen diese mit einer Stagnation der Arbeitslosenquote bei 8,8 Prozent. Ein starkes Abweichen von diesem Erwartungswert könnte dem Ölpreis neue Impulse verleihen.

Am Donnerstagnachmittag präsentierte sich der Ölpreis mit stark fallenden Notierungen. Bis gegen 15.20 Uhr (MESZ) ermäßigte sich der nächstfällige WTI-Kontrakt um 3,57 auf 105,67 Dollar, während sein Pendant auf Brent um 3,99 auf 117,20 Dollar zurückfiel.

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