Baumwolle: Geballter Preisverfall

Bei dem Agrargut ist der Preisverfall nicht aufzuhalten. Vor allem das Überangebot in den USA könnte für weiter sinkende Notierungen sorgen.
von Astrid Zehbe, Euro am Sonntag
Der Baumwollpreis findet keinen Boden: Seit Mai fallen die Notierungen für die Naturfaser unaufhaltsam. Mittlerweile kostet ein Pfund (453,59 Gramm) nur noch 0,64 Dollar - 30 Prozent weniger als vor drei Monaten, neun US-Cent vom Fünfjahrestief entfernt.
Grund für den Preisverfall ist ein Angebotsüberschuss in den USA, dem drittgrößten Anbauland der Welt. Dieser könnte sich weiter fortsetzen, denn die Prognosen für die Baumwollernte in der kommenden Saison sind gut.

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Plus500: Beachten Sie bitte die Hinweise5 zu dieser Werbung.Das US-Landwirtschaftsministerium hat seine Schätzungen von 15 auf 16,5 Millionen Ballen angehoben, wobei ein Ballen 480 Pfund entspricht. Wissenschaftler rechnen gar mit 17 Millionen Ballen, da die Produktion im größten US-Anbaustaat Texas dank günstiger Wetterbedingungen um mehr als 80 Prozent steigen soll.
Zugleich unterstützt eine sinkende Nachfrage den Preisrückgang. Vor allem China, der größte Baumwollimporteur der Welt, führt weniger von dem Rohstoff ein, weil die Lager voll sind. Weltweit, so die aktuellen Schätzungen aus US-Regierungskreisen, liegen die Vorräte mit 105,7 Millionen Ballen auf einem Allzeithoch. Hinzu kommt, dass der Internationale Währungsfonds die globale Wachstumsprognose von 3,7 auf 3,4 Prozent nach unten korrigiert hat. Schlechtere Konjunkturaussichten dämpfen die Nachfrage von Konsumenten nach Textilien.
Analysten rechnen deshalb damit, dass der Preis weiter fallen wird - auf 0,50 Dollar je Pfund. Risikobereite Anleger können mit dem Zertifikat ETFS Short Cotton (ISIN: DE 000 A0V 9XX 4) auf sinkende Notierungen setzen.
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