Zucker: Süßes Überangebot

Obwohl ein Wirbelsturm in Australien für Ernteeinbußen sorgt, soll der Zuckerpreis weiter sinken. Schuld ist auch das Ende einer EU-Vorschrift.
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von Julia Groß, Euro am Sonntag
Der tropische Wirbelsturm Debbie hat in Australien eine Fläche von der Größe des US-Bundesstaats Texas überflutet und besonders den Küstenstreifen im Nordosten des Kontinents, wo der Zyklon zum ersten Mal auf Land traf, verwüstet. Die Region ist das wichtigste Zuckerrohranbaugebiet Australiens. Es steht zu befürchten, dass ein großer Teil der Ernte vernichtet wurde.

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Plus500: Beachten Sie bitte die Hinweise5 zu dieser Werbung.Unter den Zucker produzierenden Ländern ist Australien zwar nur die Nummer 10, allerdings ist das Land nach Brasilien der zweitgrößte Exporteur für den Weltmarkt. Der Zuckerpreis reagierte deshalb kurzzeitig nervös, als in ersten Schätzungen von 150 Millionen Dollar Schaden für die australischen Zuckerfarmer die Rede war.
Überraschend schnell hatten Rohstoffinvestoren den Schreckmoment jedoch überwunden, und der Zuckerpreis ging wieder auf Talfahrt. "Der Fokus richtet sich bereits auf Brasilien, wo die neue Ernte- und Verarbeitungssaison unmittelbar bevorsteht und mit einer erneut hohen Zuckerproduktion von mehr als 35 Millionen Tonnen gerechnet wird", sagt Eugen Weinberg, Rohstoffanalyst der Commerzbank. Dabei solle im laufenden Jahr ein noch größerer Anteil des Zuckerrohrs als bisher zu Zucker und nicht beispielsweise zu Ethanol verarbeitet werden. Auch in Indien und Thailand deutet alles auf eine gute Ernte hin, sodass mit einem Angebotsüberschuss gerechnet wird.
EU-Produktionsgrenzen fallen
Dazu kommt: Im Herbst dieses Jahres laufen die Zuckermarktquoten der Europäischen Union aus. Produktionsobergrenzen sorgten bisher dafür, dass der EU-Zuckerpreis über dem Weltmarktpreis lag. Die kommende europäische Ernte könnte Schätzungen zufolge bereits um ein Fünftel höher ausfallen, was die Preise drücken wird.
Goldman-Sachs-Analyst John Ennis prognostiziert, dass der weltweite Zuckerpreis um weitere zehn Prozent fallen könnte, während sich Zucker in Europa von fast 500 Euro pro Tonne bis 2019 auf 400 Euro pro Tonne verbilligen werde. Deshalb stufte er in der vergangenen Woche auch die Aktie des deutschen Südzucker-Konzerns auf "Verkaufen" herab: Die Gewinnerwartungen seien deutlich eingetrübt. Der Kurs der Aktie brach daraufhin am Dienstag um zehn Prozent ein.
Anleger können mit einer Schuldverschreibung von ETF Securities (ISIN: JE 00B 24D KQ4 5) auf sinkende Zuckerpreise setzen. Das Papier bildet den Bloomberg-Zuckerpreis-Index umgekehrt ab. Fällt der Zuckerpreis, steigt der Wert des Produkts spiegelbildlich an. Der Zuckerpreis notiert in US-Dollar, daher besteht für deutsche Anleger ein Währungsrisiko.
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