Osteuropa: Boomregion vor der Haustür
Viele Länder in Osteuropa boomen dank ihrer starken Wirtschaft. Für Anleger ist vor allem Polen interessant.
von Wolfgang Raum, ZertifikateJournal
Mittel- und Osteuropa gilt als verlängerte Werkbank der Welt. Zahlreiche Konzerne schätzen die gut ausgebildeten Arbeitskräfte und das nach wie vor moderate Lohnniveau.
Aushängeschild der Region ist Polen, das 2009 als einziges EU-Land ein positives Wirtschaftswachstum verzeichnete. Mit einem Konjunkturplus im ersten Quartal von 4,4 Prozent gegenüber dem Vorjahr zeigt der Trend weiter nach oben.
Daher verwundert es nicht, dass der WIG-20-Index den DAX in den vergangenen zwei Jahren mit einem Plus von 61 Prozent hinter sich gelassen hat. Der deutsche Leitindex kam im gleichen Zeitraum auf einen Anstieg von 47,6 Prozent. Das ist bemerkenswert, da das Warschauer Barometer als Kursindex konzipiert ist. Dividenden fallen also im Gegensatz zum DAX unter den Tisch.
Über ein Endloszertifikat (ISIN: DE 000 393 750 4) der Royal Bank of Scotland können sich Anleger die 20 kapitalisierungsstärksten Aktien Polens mit einem Schlag ins Depot legen. Allerdings ist dafür eine Managementgebühr von einem Prozent pro Jahr zu berappen.
Wer sich diese Gebühr sparen und obendrein noch tiefer in den Osten eintauchen möchte, findet mit dem CECE-Extended-Index das richtige Produkt. In dem breiter gefassten Barometer sind neben Polen auch noch Aktien aus Tschechien, Ungarn, Rumänien, Slowenien, Kroatien und Serbien enthalten. Die Gewichtung richtet sich nach der Marktkapitalisierung. So kommt es, dass Polen zwar nur 15 der insgesamt 50 Mitglieder stellt; diese machen aber mehr als 60 Prozent des Index aus.
Dass Ungarn unterrepräsentiert ist, kommt nicht von ungefähr. Viele Haushalte haben sich über Fremdwährungskredite in Schweizer Franken verschuldet. Mit dem neuerlichen Rekordkurs des Franken kocht das Problem wieder hoch. Gegenüber dem Euro ist die Abwertung des Forint weniger prekär. Das ist gut für das CECE-Extended-Indexzertifikat (ISIN: NL 000 060 780 2) der RBS. Denn selbst wenn der zugrunde liegende Index in Euro berechnet wird, beeinflussen Złoty, Krone, Forint & Co die Indexentwicklung.
Aber der Osten ist nicht nur über Tracker, sondern auch über Bonuszertifikate investierbar. Anleger, die auf Seitwärtsrendite aus sind, werden bei der Raiffeisen Centrobank fündig. Deren Bonus-Cap-Zertifikat auf den CECE-Extended-Index (ISIN: AT 000 0A0 ND5 4) bietet die Chance auf eine Maximalrendite von 24,1 Prozent oder 14,9 Prozent pro Jahr, sofern die Schwelle bei 970 Punkten (Abstand: 28,6 Prozent) bis zur Fälligkeit im Januar 2013 hält.
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