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Charttechnik: DAX - Die Ruhe vor dem Sturm?

19.05.16 12:22 Uhr

Charttechnik: DAX - Die Ruhe vor dem Sturm? | finanzen.net

Zwar hat der DAX in den vergangenen Tagen Verluste einstecken müssen, doch immerhin hält er sich konsolidierend auf recht hohem Niveau.

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Analyse-Datum: Donnerstag, 19. Mai 2016

Diagnose: Noch scheinen die Bullen, ihr Vorhaben 10.000-Punkte-Marke nicht ganz begraben zu haben. Zumindest hält sich der DAX konsolidierend seit Tagen recht wacker auf relativ hohem Niveau. Heute geht es um die Unterstützung um 9800 Zähler, die zur Mittagszeit leicht unterschritten wurde.

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DAX: 12-Monats-Chart, Quelle: tradesignalonline.com
(Zum Vergrößern bitte Chart anklicken)

Prognose: Bei allem Optimismus für eine positive Weichenstellung beim DAX zeigt die Erfahrung doch immer wieder: Je länger sich die "Kampfhandlungen" zwischen Bullen und Bären an entscheidenden charttechnischen Parametern hinziehen, umso geringer sind die Chancen auf Erfolg.

Erschwerend kommt hinzu, dass die 200-Tage-Linie (aktuell bei 10.152 Zählern) nicht nur fällt, sie ist noch nicht wieder zurückerobert wurden. Weitere Minuspunkte sind der kurzfristige, seit Februar entwickelte Aufwärtstrend(-kanal, siehe Chart, hellgrün gekennzeichnet), der am 11. Mai nach unten gebrochen wurde. Insgesamt steckt der DAX weiterhin im intakten Abwärtstrendkanal (hellrot markiert), der sich nach dem Allzeithoch aus dem April 2015 herleiten lässt. Und zu guter Letzt sind wir nun in eine saisonal schwächere Phase eingetreten, von der man in der Regel keine großen Wunder erwarten kann.

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Wenn sich der DAX aber tatsächlich nachhaltig über der 200-Tage-Linie sowie oberhalb des zuvor überwundenen Abwärtstrends (derzeit etwa um 10.035 Zählern) etablierte, wäre ein übergeordnetes Kaufsignal generiert, das zu weiteren Gewinnen führt. In diesem Fall könnte es recht zügig zum nächsten Widerstand um 10.400 und nachfolgend bis zum 10.800/11.000er-Bereich gehen.

Verliert der DAX aber jetzt den Kampf an der 9800er-Unterstützung, und das ist auch diesmal meine Vermutung, bleibt ihm nichts anderes übrig, als in seine altbewährte Seitwärtszone (im Chart blau gekennzeichnet) zwischen etwa 10.000/9800 und 8900/9000 Zählern zurückkehren, die sich Ende 2013 herausbildete und bis dato immer wieder als zuverlässiges Auffangbecken diente.

Käme es auf der Unterseite zu einem signifikanten Durchbruch der Haltezone zwischen 9000/8900 Zähler, stehen erst wieder um 8500/8400 und um 8100/8000 Punkte komfortable Unterstützungen zur Verfügung.

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von Karen Szola, Technische Analystin "Euro am Sonntag" und "Börse Online"

Bildquellen: DANIEL ROLAND/AFP/Getty Images, Tischenko Irina / Shutterstock.com

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