Charttechnik: DAX - Gegenreaktion läuft

Nach den kräftigen Abschlägen von etwa 1000 Punkten hat der DAX endlich zu einer Erholung angesetzt. Ob mehr daraus wird, wird sich erst zeigen.
Analyse-Datum: Dienstag, 12. Januar 2016
Diagnose: Während der DAX in den vergangenen Monaten seinem Kursziel aus der inversen, also bullishen Kopf-Schulter-Formation, gebildet zwischen August und Oktober 2015, entgegenstrebte, brauten sich bereits dunkele Wolken in Form einer weiteren, nicht ganz idealtypischen, Kopf-Schulter-Formation zusammen. Diesmal war es aber das bearishe Pendant, das Ende Dezember die rechte Schulter um 10.800 Punkte ausbildete (siehe Chart). Nach dem Fall unter die Nackenlinie um 10.600 Zähler wurde ein rechnerisches Ziel aus dieser Formation bei 9800 Punkten aktiviert. Diese Marke wurde jetzt erreicht und ist damit erledigt.
Die nun zu sehende aktuelle Erholung steht allerdings auf tönernen Füßen, ist sie doch derzeit nur eine technisch bedingte Gegenreaktion. Sie muss noch durch Anschlusskäufe überzeugen!
DAX: 12-Monats-Chart, Quelle: tradesignalonline.com
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Prognose: Kurzfristig sollte die Reise aber weiter gen Norden zu den nächsten Widerständen um 10.200, 10.380/10.400 und zur unteren Gap-Kante um 10.485 Punkten gehen. Das wird auch von der überverkauften Indikatorenlage unterstützt.
Ob die riesige Kurslücke zwischen 10.485 und 10.743 Zählern mit einem Ritt geschlossen wird, bleibt abzuwarten. Das Aufwärtspotenzial wird derzeit nicht nur vom Gap begrenzt - auch der dominierende Abwärtstrend, der das Allzeithoch mit den Bewegungshochs vom Juli, August 2015 sowie dem Dezember-Hoch verbindet und derzeit um 10.800 notiert, könnte eine weitere Erholung vereiteln. Über der 200-Tage-Linie um 11.000 Punkte erhellen sich die Aussichten wieder deutlich.
von Karen Szola, Technische Analystin "Euro am Sonntag" und "Börse Online"
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