Höherer Gewinnrückgang

Lufthansa-Aktie verliert: Streik und Preiskampf vermasseln Bilanz

31.07.14 13:54 Uhr

Lufthansa-Aktie verliert: Streik und Preiskampf vermasseln Bilanz | finanzen.net

Der Pilotenstreik und der Preiskampf im Passagiergeschäft haben die Lufthansa zum Start in den Sommer ausgebremst.

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Im Juni seien die Ticketpreise erneut eingebrochen, sagte Finanzchefin Simone Menne am Donnerstag in Frankfurt. Um den operativen Gewinn im laufenden Jahr wie geplant auf eine Milliarde Euro zu steigern, muss Europas größte Fluggesellschaft in der zweiten Jahreshälfte noch fast 900 Millionen Euro verdienen - vor allem in der reisestarken Sommersaison. Dies will Menne mit dem seit 2012 laufenden Sparprogramm erreichen. Zudem sollen die Deutsche Lufthansa-Flieger im Sommer verstärkt zu Urlaubszielen aufbrechen.

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Die Lufthansa-Aktie reagierte mit einem Kursrutsch auf die Nachrichten. Um die Mittagszeit lag das Papier mit 5,58 Prozent im Minus bei 13,525 Euro und war damit zweitschwächster Wert im DAX. Analysten zeigten sich von der Gewinn- und Umsatzentwicklung enttäuscht.

ÜBERANGEBOT LÄSST PREISE FALLEN

Im zweiten Quartal verdiente die Lufthansa mit 359 Millionen Euro fast 17 Prozent weniger als ein Jahr zuvor. Der Umsatz ging um zwei Prozent auf 7,7 Milliarden Euro zurück. In den ersten sechs Monaten stieg der operative Gewinn nur dank der Verbesserungen zum üblicherweise schwachen Jahresbeginn um 56 Prozent auf 114 Millionen Euro. Der Nettoverlust verringerte sich zur Jahresmitte um 61 Prozent auf 79 Millionen Euro. Dazu trugen die um sieben Prozent auf 3,2 Milliarden Euro gesunkenen Treibstoffkosten bei.

"Das zweite Quartal war überhaupt nicht zufriedenstellend", sagte Finanzchefin Menne. Der Preiskampf im Passagiergeschäft habe praktisch alle Verkehrsgebiete bis auf Afrika und den Nahen Osten erfasst. Die Ticketnachfrage hält mit dem wachsenden Flugangebot nicht mit. Im Kampf um Fluggäste unterbieten sich die Airlines deshalb bei den Preisen. Auch bei der Lufthansa gingen die Tickets billiger über den Tisch. Zudem drückte der dreitägige Pilotenstreik im April aufs Ergebnis. Außerdem zwangen die Devisenbeschränkungen in Venezuela die Lufthansa zu millionenschweren Abschreibungen auf Ticketeinnahmen aus dem Land, die sie nicht in ihre Heimat überweisen kann.

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SCHWACHES PASSAGIER- UND FRACHTGESCHÄFT

Dabei schnitt das Passagiergeschäft von Lufthansa und ihren Töchtern Germanwings, Swiss und Austrian Airlines (AUA) insgesamt schlechter ab als ein Jahr zuvor. Die österreichische AUA litt unter Folgen des Russland-Ukraine-Konflikts. Zudem musste sie Rückstellungen für einen Rechtsstreit um den umstrittenen Betriebsübergang auf ihren Ableger Tyrolean bilden. Auch die Frachttochter Lufthansa Cargo und die Wartungssparte Technik konnten ihre Ergebnisse nicht halten. Nach oben zeigte die Gewinnentwicklung bei der Cateringtochter LSG Sky Chefs und der IT-Sparte Systems.

Trotz der trüben Aussichten hielt die Lufthansa-Führung an ihrem erst im Juni gekappten Gewinnziel fest. "Wir erreichen unsere Prognose 2014 auch ohne eine Verbesserung der Stückerlöse", sagte Menne. Es genüge, wenn der Konzern die geplante Kostensenkung erreiche. Analysten halten den geplanten Gewinn von einer Milliarde Euro in diesem Jahr nach knapp 700 Millionen im Vorjahr für realistisch. Die für 2015 versprochene Verdopplung auf zwei Milliarden Euro ist vielen Experten jedoch suspekt.

BILLIGMARKEN SOLLEN HELFEN

Um das Ziel zu erreichen, baut der neue Lufthansa-Chef Carsten Spohr noch stärker als sein Vorgänger Christoph Franz auf das Billigsegment. Neben dem konzerneigenen Billigflieger Germanwings, der von Deutschland ins Ausland und zurückfliegt, soll der Ableger Eurowings künftig auch Flughäfen anderer Staaten miteinander verbinden.

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Im Winter 2015 will die Lufthansa zudem eine neue Billigmarke für Langstreckenflüge an den Start bringen. Laut Menne ist noch offen, ob der Konzern dabei auf dem gemeinsam mit Turkish Airlines betriebenen Ferienflieger Sunexpress aufbaut. Die Lufthansa habe auch ein Konzept entwickelt, mit dem sie das Ziel ohne einen Partner erreichen könne.

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FRANKFURT (dpa-AFX)

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