FRANKFURT (dpa-AFX) - Mit der auslaufenden Berichtssaison könnte der Höhenflug des Dax (DAX) in der neuen Woche zu Ende gehen. Von der Konjunktur gab es zuletzt mit einem enttäuschenden US-Arbeitsmarktbericht ebenfalls negative Signale. Einige Experten befürchten nun angesichts des hohen Niveaus beim wichtigsten deutschen Aktienindex sogar Gewinnmitnahmen. Der Dax hat sich dank guter Unternehmensnachrichten wieder auf seinen Stand von vor der Lehman-Pleite im September 2008 hochgekämpft. Die Experten der DZ Bank verwiesen darauf, dass schon fast alle Dax-Unternehmen ihre Quartalszahlen vorgelegt und fast durchweg überzeugt hätten. Entsprechend revidiere der Kapitalmarkt seine Gewinnerwartungen nach oben, was für steigende Notierungen sorge. Bei den erwarteten deutlicheren Kursschwankungen nach dem Ende der Berichtssaison sollten langfristig orientierte Anleger Schwächephasen zum Einstieg nutzen, heißt es weiter. Standardwerte seien immer noch günstig zu haben. DAS ENDE DER SOMMERRALLY DROHT "Nach dem üblichen saisonalen Muster dürfte die Sommerrally bald auslaufen", nannte Commerzbank-Analyst Andreas Hürkamp eine weitere Hürde für den Dax. Zudem sprächen die gesunkenen Renditen von US-Staatsanleihen und der rückläufige US-Dollar für zunehmende Konjunktursorgen, die der Aktienmarkt mit Verzögerung nachvollziehen dürfte. Die sinkenden Erwartungen für die amerikanischen Unternehmenserträge im kommenden Jahr zeigten ebenfalls, dass die Gewinndynamik an den Börsen an Schwung verliere. Eine Kursbremse mehr ist für Hürkamp die bereits recht hohe Bewertung der Aktien von "Globalisierungsgewinnern" mit einem starken Schwellenländer-Gesch äft. Daher dürfte es dem Dax in den kommenden Monaten nicht gelingen, aus dem Seitwärtstrend auszubrechen. Längerfristig bleibt der Commerzbank-Experte aber optimistisch: "Für den Herbst, wenn die Konjunkturängste wieder abnehmen sollten, erwarten wir den Ausbruch Richtung 7.000 Punkte." 'KONSOLIDIERUNGSPAUSE WÜRDE DEM DAX GUT BEKOMMEN' "Angesichts eines Dax-Anstiegs um etwa 13 Prozent binnen weniger als drei Monaten sollten Gewinnmitnahmen nicht verwundern", heißt es in einem aktuellen Kommentar der Landesbank Berlin (LBB). Zwar dürften auch die noch ausstehenden Unternehmenszahlen die hohen Markterwartungen übertreffen und mit dem Zweijahreshoch habe sich die charttechnische Perspektive für das Börsenbarometer weiter verbessert. Allerdings könnten Probleme wie die Verschuldungssituation der südeuropäischen Staaten und "die eine oder andere Konjunkturenttäuschung" die Stimmung trüben. Auch Marktexperte Klaus Stabel von der ICF Kursmakler AG räumt dem Dax mittelfristig weiteres Kurspotenzial ein, bezweifelt aber, dass angesichts der "aktuell überkauften Situation" auf kurze Sicht höhere Notierungen realistisch sind. "Eine ein- bis zweiwöchige Konsolidierungspause würde dem Markt im Sinne einer nachhaltigeren Aufwärtsbewegung eher gut bekommen", so sein Fazit. ZAHLEN VON RWE, EON, K+S UND THYSSENKRUPP Aus dem Dax legt am Mittwoch noch der Versorger Eon Quartalszahlen vor. Am Donnerstag folgen Eon-Konkurrent RWE, der laut Stabel von der Übernahme des niederländischen Energieversorgers Essent profitiert haben sollte, und der Düngemittel- und Salzproduzent K+S, dem ein günstiges Branchenumfeld helfen sollte. Den Zahlenreigen beschließt am Freitag der Stahlkonzern ThyssenKrupp. Seitens der Konjunktur sollten die Anleger am Dienstagabend auf den Zinsentscheid der US-Notenbank schauen. Nach Informationen zur europäischen Industrieproduktion (Donnerstag) stehen vor dem Wochenende noch US-Daten unter anderem zu den Verbraucherpreisen und den Lagerbeständen auf der Agenda./gl/la/he --- Von Gerold Löhle, dpa-AFX ---
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