Gold: Globale Nachfrage im Rückwärtsgang

Die Edelmetall-Researchgesellschaft GFMS meldet eine rückläufige Goldnachfrage. Der Goldpreis reagierte darauf kaum und hält sich weiterhin relativ wacker.
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von Jörg Bernhard
Im zweiten Quartal ging die physische Goldnachfrage weltweit um 14 Prozent p.a. zurück. Noch geringer fiel diese zuletzt vor sechs Jahren aus. Maßgeblich verantwortlich hierfür war der nachlassende Goldappetit der Chinesen. Allein bei Barren und Münzen fragten die Chinesen auf Jahressicht 26 Prozent weniger nach. Ein noch dickeres Minus in Höhe von 62 Prozent p.a. verzeichneten die Nettokäufe der Notenbanken. Mit 196 Tonnen stellte sich zudem das höchste Nachfragedefizit seit 2010 ein. Negative Botschaften kamen auch von der Schweizer Goldscheideanstalt Valcambi, die in diesem Jahr einen chinesischen Nachfrageeinbruch um 40 Prozent für möglich hält. Trotz all dieser Hiobsbotschaften hält sich der Goldpreis relativ stabil. Von relativer Stärke sollte man mit Blick auf den desaströsen Chart derzeit allerdings nicht sprechen.
Am Dienstagnachmittag präsentierte sich der Goldpreis mit nachgebenden Notierungen. Bis gegen 14.45 Uhr (MESZ) ermäßigte sich der am aktivsten gehandelte Future auf Gold (August) um 2,80 auf 1.093,60 Dollar pro Feinunze.
Rohöl: WTI im Plus, Brent schwächer
Angesichts der erneut rückläufigen Aktientendenz in China schwindet die Hoffnung mehr und mehr, dass sich das aktuelle Überangebot an Rohöl in Höhe von zwei Millionen Barrel auf absehbare Zeit signifikant reduzieren lässt. Die gesättigten Energiemärkte in Europa und Nordamerika kommen dabei kaum in Frage und bei den aufstrebenden Volkswirtschaften befindet sich derzeit offensichtlich ziemlich viel "Sand im Getriebe". Mit großer Aufmerksamkeit werden die Akteure an den Energiemärkten daher vor allem die weitere Entwicklung der chinesischen Wirtschaft verfolgen. Die nächsten diesbezüglichen Indikatoren stehen mit zwei chinesischen Einkaufsmanagern am Wochenende auf der Agenda.Am Dienstagnachmittag präsentierte sich der Ölpreis mit uneinheitlichen Notierungen. Bis gegen 14.45 Uhr (MESZ) verteuerte sich der nächstfällige WTI-Kontrakt um 0,10 auf 47,49 Dollar, während sein Pendant auf Brent um 0,46 auf 53,01 Dollar zurückfiel.
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