Gold: Hochspannung vor Fed-Sitzung

von Jörg Bernhard

Dies könnte sich allerdings demnächst ändern. Viermal pro Jahr kommuniziert die US-Notenbank nämlich besonders intensiv ihre Einschätzung der Lage. Am Mittwochabend gibt es nach den veröffentlichten Statements für die Öffentlichkeit eine Pressekonferenz mit Fed-Chefin Janet Yellen und eine aktuelle Leitzinsprognose der Notenbanker. Beides wird mit großer Spannung erwartet und könnte dem Goldpreis neues Leben einhauchen. Besonders interessant: Seit Dezember ging es mit der historischen 20-Tage-Volatilität bei fallender Goldpreistendenz von über 22 auf aktuell 11,5 Prozent zurück, was eher ungewöhnlich ist. Normalerweise gehen fallende Kurse meist mit einer steigenden Volatilität einher, aber mit der Zuverlässigkeit von Gesetzmäßigkeiten ist es in unnormalen Zeiten so eine Sache.
Am Dienstagvormittag präsentierte sich der Goldpreis stabilen Notierungen. Bis gegen 8.00 Uhr (MEZ) verteuerte sich der am aktivsten gehandelte Future auf Gold (April) um 1,80 auf 1.155,00 Dollar pro Feinunze.

Rohöl: Drohendes Ungemach aus dem Iran

Zum Start in die neue Handelswoche markierte die US-Sorte WTI ein neues Sechsjahrestief. Neben dem Pessimismus der Internationalen Energieagentur befürchten die Akteure an den Energiemärkten eine Ölschwemme aus dem Iran. Sollte nämlich der Westen im Nuklearstreit mit dem Mullah-Regime die Sanktionen lockern, könnte sich das tägliche Ölangebot Analystenschätzungen zufolge um 500.000 Barrel erhöhen. Obwohl die Zahl der US-Bohrstellen auf Jahressicht von 1.809 auf 1.125 gesunken ist, herrscht in den USA weiterhin ein enormes Überangebot, was den Spread zwischen Brent und WTI zuletzt auf zehn Dollar hat ansteigen lassen. Anstehende Wartungsarbeiten in US-Raffinerien könnten die Situation nochmals verschärfen. Am Abend wird das American Petroleum Institute seinen Wochenbericht zur Lage am Ölmarkt veröffentlichen. Dies könnte dem Ölpreis neue Impulse verleihen.
Am Dienstagvormittag präsentierte sich der Ölpreis gehaltenen Notierungen. Bis gegen 8.00 Uhr (MEZ) ermäßigte sich der nächstfällige WTI-Kontrakt (April) um 0,09 auf 43,79 Dollar, während sein Pendant auf Brent (Mai) um 0,08 auf 54,02 Dollar anzog.