EZB-Chefvolkswirt äußert Verständnis für Sparersorgen
EZB-Chefvolkswirt Peter Praet hat in einem Gastbeitrag Verständnis für die Sorgen der Sparer wegen der niedrigen Zinsen geäußert.
Gleichzeitig verteidigte er den Kurs der Europäischen Zentralbank (EZB) in der Börsen-Zeitung. "Ein unangemessen hoher Leitzins ... würde der Wirtschaft schaden" und könne "weitere deflationäre Impulse" auslösen, schreibt Praet. Das sei viel gefährlicher für die Sparer, weil dann eine hohe Arbeitslosigkeit drohe. Zugleich betonte Praet aber: "Anzeichen für eine Deflation sind derzeit nicht zu erkennen."
Am Donnerstag hatte die EZB nach der überraschenden Zinssenkung im November die Leitzinssätze nicht noch einmal angefasst. Vor allem aus Deutschland regt sich Kritik, dass auf Bankguthaben kaum noch Zinsen gezahlt werden und bei Lebensversicherungen die Überschüsse massiv unter Druck geraten. Bei der Pressekonferenz nach der Zinssenkung versuchte EZB-Präsident Mario Draghi die Erwartungen zu dämpfen, dass die EZB ihre Politik wegen der niedrigen Inflation schon bald wieder lockern wird.
Kontakt zum Autor: konjunktur.de@dowjones.com DJG/chg/smh Dow Jones Newswires