Meta darf deutsche Nutzerdaten für KI-Training verwenden - Aufholjagd im KI-Wettbewerb beginnt

27.05.2025 13:15:01

Meta hat grünes Licht erhalten, um Nutzerdaten aus Deutschland für sein KI-Training zu nutzen. Nach einer gescheiterten Klage der Verbraucherzentrale NRW kann der Konzern nun Facebook- und Instagram-Beiträge zum Training seiner KI-Modelle verwenden. Diese Entwicklung könnte Meta helfen, seinen erheblichen Rückstand im KI-Wettrennen aufzuholen und neue Wachstumspotenziale zu erschließen.

Was sind die Fakten?

Das Oberlandesgericht Köln hat entschieden, dass Meta Nutzerbeiträge aus Facebook und Instagram für das Training seiner KI-Software verwenden darf, nachdem die Widerspruchsfrist in der Nacht zum Dienstag abgelaufen ist. WhatsApp-Chats bleiben aufgrund der Ende-zu-Ende-Verschlüsselung vom Training ausgeschlossen, während Interaktionen mit dem KI-Assistenten "Meta AI" als öffentlich gelten und genutzt werden können. Die Verbraucherzentrale NRW hatte vergeblich versucht, die Datennutzung mit dem Argument eines Verstoßes gegen europäisches Datenschutzrecht gerichtlich untersagen zu lassen.

Welche Auswirkungen sind möglich?

Meta könnte durch den Zugang zu deutschen Nutzerdaten seine Position im KI-Wettbewerb verbessern, wo das Unternehmen aktuell deutlich hinter OpenAI (ChatGPT), Microsoft (CoPilot) und Google (Gemini) zurückliegt. Der Zugriff auf die umfangreichen Datensätze aus Europa könnte die Qualität von Metas KI-Modellen wie Llama verbessern und dem Unternehmen helfen, verlorenen Boden gutzumachen. Die Meta-Aktie reagierte bereits positiv mit einem vorbörslichen Anstieg von 2,14 Prozent auf 640,51 US-Dollar.

Warum ist das relevant?

Der Zugang zu vielfältigen Trainingsdaten ist ein entscheidender Wettbewerbsfaktor im KI-Markt, der zunehmend die Technologiebranche dominiert. Metas Sprachmodell Llama taucht trotz des Open-Source-Ansatzes bislang nicht unter den meistgenutzten KI-Anwendungen in Deutschland auf, während Wettbewerber wie OpenAI (43%), Microsoft (39%) und Google (28%) den Markt beherrschen. Die gerichtliche Entscheidung könnte ein Präzedenzfall für weitere europäische Märkte sein und den KI-Wettbewerb neu gestalten.

Was bedeutet das für Investoren?

Investoren sollten Metas verstärkte Bemühungen im KI-Bereich genau beobachten, da dieser Sektor zunehmend als Wachstumstreiber für Tech-Unternehmen gilt. Die positive Kursreaktion deutet auf Marktoptimismus bezüglich Metas KI-Strategie hin, jedoch bleibt abzuwarten, ob der Konzern seinen erheblichen Rückstand aufholen kann. Aktionäre sollten Metas Fortschritte bei der KI-Entwicklung und die Marktsegmentierung zwischen den etablierten Marktführern und potenziellen Aufholern wie Meta im Auge behalten.

Mit dpa-Material erstellt

Bildquelle: Valeriya Zankovych / Shutterstock.com, mundissima / Shutterstock.com

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