Analysten mit hohen Kurszielen für HENSOLDT-Aktie - Wie geht es für RENK und Rheinmetall weiter?
• Analysten erhöhen Kursziele für HENSOLDT
• RENK-Aktie bleibt laut Experten vor Quartalszahlen ein Kauf
• Langfristige Perspektiven für deutsche Rüstungsindustrie positiv
Die Deutsche Bank sorgte zu Beginn der Woche mit einer massiven Kurszielerhöhung für den Rüstungselektronik-Spezialisten HENSOLDT für Aufsehen. Die Analysten hoben ihr Kursziel um beeindruckende 56 Prozent von 71 auf 111 Euro an und setzen damit ein kraftvolles Signal für die gesamte Verteidigungsbranche.
Nach einer kurzen Schwächephase Anfang Juli zeigen die Aktien von HENSOLDT, Rheinmetall und RENK bereits wieder deutliche Erholungstendenzen - ein Trend, der laut Experten anhalten dürfte.
Kursexplosion bei HENSOLDT erwartet - Deutsche Bank und JPMorgan optimistischer
Die Deutsche Bank begründete ihre außergewöhnlich optimistische Prognose mit den massiven Investitionen des Bundes in die Rüstungstechnik. Die Experten erwarten, dass diese Ausgaben das Wachstum von HENSOLDT bis 2030 erheblich ankurbeln werden. Konkret rechnen die Analysten mit einem Umsatzanstieg auf über fünf Milliarden Euro bis zum Ende des Jahrzehnts.
Am Mittwoch schlossen sich dann auch die Experten von JPMorgan dieser Meinung an und hoben ihr Kursziel für die HENSOLDT-Aktie von 110 auf 120 Euro an. Die Einstufung bleibt bei "Overweight". Analyst David Perry sieht HENSOLDT besonders bei den Aufrüstungsbereichen gepanzerte Fahrzeuge und Luftverteidigung als gut positioniert an. Daher habe er seine Schätzungen für die Produktion der Panzerfahrzeuge enorm nach oben revidiert, was ab 2027 auch zu deutlich höheren Ergebnisschätzungen führen werde.
Analysten bekräftigen vor Quartalsbilanz auch gute RENK-Einstufung
Am gestrigen Donnerstag bekräftigen Analysten von JPMorgan und Jefferies zudem ihre Empfehlungen für die RENK-Aktie. Bei JPMorgan bleibt es auch hier bei einem "Overweight"-Rating mit einem Kursziel von 90 Euro, während Jefferies-Experten ihr "Buy"-Rating mit einem Kursziel von 60 Euro bekräftigten. Beide Analysehäuser beriefen sich dabei auf Aussagen aus einer Telefonkonferenz vor den Quartalszahlen, die am 13. August veröffentlicht werden. Der Panzergetriebe-Hersteller dürfte stark abgeschnitten haben, schrieb Jefferies-Analystin Chloe Lemarie laut "dpa-AFX", während auch JPMorgan-Experte David H Perry davon sprach, dass sich das Management zuversichtlich geäußert habe und dies seine positive Sicht auf die RENK-Aktien bekräftigt habe.
Langfristige Perspektiven bleiben trotz Kursschwankungen positiv
Die Aktien der führenden deutschen Rüstungsunternehmen zeigten sich im Freitagshandel freundlich. Auf XETRA legte die HENSOLDT-Aktie schlussendlich um 0,19 Prozent auf 103,20 Euro zu, während Titel von RENK sich nach anfänglichen Gewinnenletztlich 0,63 Prozent tiefer bei 71,34 Euro zeigten. Für die Rheinmetall-Aktie drente ebenfalls ins Minus: Sie verlor schließlich 0,3 Prozent auf 1.835,50 Euro.
Trotz der zwischenzeitlichen Rücksetzer zu Beginn des Monats bleiben Experten und Analysten für die langfristigen Aussichten der Branche optimistisch. Kurskorrekturen werden mehrheitlich als normale Marktbewegungen nach vorherigen Kursgewinnen interpretiert. Die politischen Vorgaben und die anhaltend hohen Investitionen im Verteidigungssektor sorgen weiterhin für ein günstiges Umfeld.
Risiken sehen Marktbeobachter allerdings bei möglichen Gewinnmitnahmen auf dem aktuell erreichten Kursniveau. Eine grundsätzliche Schwäche der Branche wird von Analysten derzeit jedoch nicht erwartet. Die Kombination aus staatlichen Aufträgen, technologischer Expertise und langfristigen Wachstumsaussichten bleibt ein überzeugendes Argument für Investoren.
Redaktion finanzen.net
Bildquelle: HENSOLDT, Postmodern Studio / Shutterstock.com