Allianz Global Investors Ausblick 2026: Wo sich für Anleihenanleger Chancen bieten
• Allianz Global Investors sieht 2026 ein insgesamt günstiges Umfeld für Anleihenanleger
• Experten erwarten weitere Zinssenkungen sowohl in den USA als auch in Europa
• Diversifikation über Regionen und Instrumente wird als Schlüssel zum Erfolg genannt
Günstiges Umfeld trotz Unsicherheiten
Das globale Wachstum dürfte 2026 widerstandsfähig bleiben, gestützt von einer weitgehend wachstumsfreundlichen Geldpolitik in den großen Volkswirtschaften. Wie Allianz Global Investors in seinem am 25. November 2025 veröffentlichten Jahresausblick schreibt, hätten die Zentralbanken der entwickelten Märkte ihre Leitzinsen nach dem aggressiven Straffungszyklus der Vorjahre voraussichtlich auf ein neutrales Niveau normalisiert. Die Fiskalpolitik bleibe unterdessen akkommodierend, da Regierungen Infrastruktur und strategische Investitionen priorisierten.
Diese Kombination aus Wachstum und Inflation schaffe ein insgesamt günstiges Umfeld für festverzinsliche Anlagen, so Jenny Zeng, CIO Fixed Income bei Allianz Global Investors. Die Expertin erwartet jedoch Divergenzen bei Wachstums- und Inflationsdynamiken sowie bei den geldpolitischen Pfaden verschiedener Regionen. Dies eröffne Chancen für eine selektive Positionierung bei Duration und Krediten in aktiv gemanagten Portfolios.
Divergierende Geldpolitik als Chance
Bei der Geldpolitik sieht Allianz Global Investors deutliche Unterschiede zwischen entwickelten Märkten und Schwellenländern. In den USA erwartet der Vermögensverwalter, dass die Federal Reserve die Zinsen in Richtung 3 Prozent senken wird, während die Europäische Zentralbank unter 2 Prozent gehen dürfte. Die Bank of England könnte angesichts einer sehr restriktiven Fiskalpolitik sogar mehr senken als derzeit eingepreist.
In den Schwellenländern hätten trotz einer Verlangsamung der Disinflation mehrere Zentralbanken aufgrund positiver Realzinsen noch Spielraum für weitere Lockerungen. Länder wie Brasilien, Mexiko, Indien und Südafrika seien für schrittweise Zinssenkungen positioniert, was die Wertentwicklung von Lokalwährungsanleihen unterstützen sollte.
Enge Spreads erfordern Wachsamkeit
Bei Unternehmensanleihen bleiben die Spreads laut Allianz GI historisch eng - ein Zeichen für robuste Fundamentaldaten und starke technische Faktoren bei steigender Investorennachfrage. Dennoch seien angesichts der spätzyklischen Dynamik Risse erkennbar, die zur Vorsicht mahnen. Es gebe Anzeichen von Stress in zinssensitiven Sektoren, und Emittenten niedrigerer Qualität mit aggressiverer Bilanzführung begännen zu scheitern.
Das systemische Risiko sei derzeit gering, da die Banken solide Fundamentaldaten aufwiesen. Dennoch ließen die Bewertungen wenig Puffer gegen makroökonomische Schocks. Jenny Zeng betont: In diesem Umfeld sei Wachsamkeit gefragt, doch es sei zu früh, auf Carry-Strategien zu verzichten.
Aktives Management und Diversifikation als Schlüssel
Für Anleihenanleger formuliert Allianz Global Investors drei zentrale Empfehlungen: Erstens sei aktives Management entscheidend, da enge Spreads und asymmetrische Risiken eine rigorose Kreditauswahl und dynamische Allokation erforderten. Zweitens biete die Diversifikation über Regionen hinweg Vorteile - entwickelte Märkte mit Duration für Widerstandsfähigkeit, Schwellenländeranleihen für Renditeaufschläge und Diversifikation. Drittens seien Liquidität und Risikokontrolle wichtig, um Flexibilität bei möglichen Verwerfungen durch politische Überraschungen oder geopolitische Schocks zu bewahren.
Als besonders attraktive mittel- bis langfristige Anlageziele nennt der Vermögensverwalter Schwellenländer und Asien aufgrund strukturell verbesserter makroökonomischer Fundamentaldaten. Zudem sollten Anleger eine Diversifikation über verschiedene Instrumente in Betracht ziehen - etwa variabel verzinsliche Anleihen, hochqualitative verbriefte Kredite und Wandelanleihen als Beimischung zu einkommensgenerierenden Multi-Sektor-Portfolios.
D. Maier / Redaktion finanzen.net
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