thyssenkrupp-Aktie leichter: Electrical Steel sieht Stellen gefährdet
Deshalb werde die Produktion von kornorientiertem Elektroband im neuen Geschäftsjahr reduziert und in Kürze auch teilweise stillgelegt, kündigte die Tochter thyssenkrupp Electrical Steel an.
Ab Mitte Dezember werden die Werke in Gelsenkirchen und im nordfranzösischen Isbergues den Angaben zufolge bis zum Jahresende vollständig geschlossen. Darüber hinaus werde der Standort Isbergues ab Januar für mindestens vier Monate nur mit 50 Prozent seiner Gesamtkapazität produzieren. Das Tochterunternehmen von thyssenkrupp Steel reagiere damit auf massiv gestiegene, niedrigpreisige Importe vor allem aus Asien.
Kornorientiertes Elektroband ist ein unverzichtbarer Basiswerkstoff, der für Transformatoren in Umspannwerken und Windkraftanlagen gebraucht wird. Importiert werden aber immer größere Mengen zu Preisen, die deutlich unter den durchschnittlichen Produktionskosten in der EU liegen. Die Einfuhren hätten sich seit 2022 verdreifacht und seien allein in diesem Jahr nochmals um 50 Prozent gestiegen, heißt es in der Mitteilung. Dadurch sei es zu einer dramatischen Veränderung der Auftragsvolumina und somit zu einer erheblichen Unterauslastung der europäischen Produktionsanlagen gekommen.
Akute Maßnahmen zur wirtschaftlichen Stabilisierung des Betriebs seien deshalb unverzichtbar, sagte Stahl-Chefin Marie Jaroni. thyssenkrupp bemühe sich auf politischer Ebene "um einen wirksamen Marktschutz, um faire Wettbewerbsbedingungen für dieses strategisch wichtige Produkt zu gewährleisten". Das Unternehmen zitiert Marktstudien, wonach sich der globale Markt für kornorientiertes Elektroband bis 2050 verdreifachen wird. thyssenkrupp ist einer von zwei verbliebenen europäischen Herstellern von kornorientiertem Elektroband.
Die thyssenkrupp-Aktie notiert im XETRA-Handel am Donnerstag zeitweise 0,72 Prozent tiefer bei 8,87 Euro.
DJG/rio/brb
DOW JONES
Bildquelle: thyssenkrupp AG
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