Wolfspeed-Aktie: Spektakulärer Kursanstieg um 1.700 % nach Insolvenz-Sanierung
• Wolfspeed kehrt nach Insolvenzverfahren mit neuen Aktien an die Börse zurück
• Kurssprung von über 1.700 Prozent sorgt für Handelsunterbrechungen an der NYSE
• Konzern setzt auf Leistungshalbleiter für E-Mobilität, bleibt aber unter Druck
Fulminantes Börsendebüt nach Sanierung
Der US-Chipproduzent Wolfspeed, spezialisiert auf Leistungshalbleiter für Elektrofahrzeuge, hat nach einer schwierigen Sanierungsphase ein spektakuläres Comeback hingelegt. Die neuen Aktien des Unternehmens, die im Zuge des Insolvenzplans ausgegeben wurden, schnellten unmittelbar nach dem Handelsstart am gestrigen Montag an der NYSE zeitweise um rund 1.380 Prozent in die Höhe. Aufgrund der extremen Volatilität sah sich die New Yorker Börse mehrfach gezwungen, den Handel zeitweise zu unterbrechen. Im Hoch ging es bis auf 22,10 US-Dollar nach oben - ein fulminantes Plus von 1.726,45 Prozent -, nachdem die alte Aktie zuvor zuletzt bei 1,21 US-Dollar geschlossen hatte. Am Dienstag geht der Aufwärtstrend wohl weiter: Im vorbörslichen NYSE-Handel geht es zeitweise um 24,07 Prozent hoch auf 27,42 US-Dollar.
Hintergrund: Insolvenz und Neustrukturierung
Noch im Juni stand Wolfspeed am Abgrund: Mit einem Schuldenberg von rund 4,6 Milliarden US-Dollar hatte das Unternehmen Gläubigerschutz nach Chapter 11 beantragt. Der Sanierungsplan sah neben dem Schuldenschnitt auch eine frische Finanzierung in Höhe von 275 Millionen US-Dollar vor. Die Altaktionäre verloren im Zuge der Restrukturierung ihre Anteile; an ihre Stelle traten die neuen Papiere, die nun die Grundlage für die Börsennotierung bilden.
Kursfeuerwerk mit Dämpfer
Trotz dieses phänomenalen Höhenflugs am Vortag bleibt die Wolfspeed-Aktie weit von früheren Höchstständen um 120 US-Dollar entfernt. Anleger und Analysten beobachten nun gespannt, ob der Konzern die Erwartungen erfüllen kann oder ob es sich lediglich um ein Strohfeuer handelt.
Wolfspeeds Zukunft bleibt ungewiss
Die Perspektiven sind gemischt. Zwar gilt Wolfspeed als wichtiger Player im Bereich Siliziumkarbid-Halbleiter, die für Elektroautos und Energieeffizienzlösungen unverzichtbar sind. Doch die abgesagten Pläne für ein Werk im Saarland, das gemeinsam mit dem deutschen Zulieferer ZF entstehen sollte, zeigen die Unsicherheiten im Markt, wie etwa Reuters berichtet. Zudem macht die schwächelnde Nachfrage nach E-Fahrzeugen dem Geschäftsmodell zu schaffen.
Redaktion finanzen.net
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