Coupang-Aktie im Aufwind: Entschädigung nach Datenleck treibt an

29.12.2025 12:52:30

Coupang sah sich kürzlich mit einem Datenleck konfrontiert. Nun erhalten Millionen Nutzer eine Entschädigung, die auch dem südkoreanischen E-Commerce-Riesen selbst zugute kommen dürfte.

• Coupang entschädigt Nutzer nach Datenleck
• Millionen Nutzer erhalten Gutscheine für Coupang-Dienste
• Kritik am Format der Entschädigung

Im November war ein internes Datenleck bei Coupang bekannt geworden. Dieses betraf nach Unternehmensangaben rund 33,7 Millionen Nutzerkonten. Zwar erklärte das Unternehmen Ende Dezember, dass offenbar nur rund 3.000 Datensätze tatsächlich gestohlen und gespeichert, allerdings offenbar nicht weitergegeben wurden - und die entsprechenden Speichermedien von den Ermittlern sichergestellt worden seien -, dennoch löste die Nachricht zunächst erhebliche Verunsicherung aus. Experten betonten laut "Reuters", dass neben Reputationsschäden auch regulatorische Risiken und mögliche Sammelklagen die Situation verschärfen könnten.

Als Reaktion auf das Datenleck kündigte Coupang am Montag nun ein Entschädigungsprogramm in Höhe von insgesamt rund 1,7 Billionen Won an, umgerechnet etwa 1,18 Milliarden US-Dollar. Betroffene Nutzer sollen jeweils Gutscheine im Gesamtwert von 50.000 Won (rund 35 US-Dollar) erhalten, die auf den Plattformen von Coupang eingelöst werden können, darunter E-Commerce, Essenslieferungen und Reiseangebote. Die Gutscheine sollen ab dem 15. Januar 2026 ausgegeben werden. Nach Unternehmensangaben zielt die Maßnahme darauf ab, das Vertrauen der Kunden wiederherzustellen und den durch den Vorfall entstandenen Schaden zumindest teilweise zu kompensieren.

Kritik am Gutscheinformat

Trotz der enormen Höhe des Entschädigungspakets stoßen die Pläne des E-Commerce-Riesen auf Kritik - vor allem aufgrund der Art der Entschädigungszahlung. Verbrauchergruppen und politische Beobachter bemängeln, dass die Gutscheine ausschließlich auf Coupang-Dienste anwendbar sind und nicht als Bargeld ausgezahlt werden. Kritiker sehen darin eher ein Marketinginstrument als eine echte finanzielle Entschädigung, da Betroffene nicht frei über die Mittel verfügen können.

Laut "Reuters" sagte etwa Choi Min-hee, eine Abgeordnete der in Südkorea regierenden Demokratischen Partei, dass es so scheine, als wolle Coupang die Krise in eine Geschäftsmöglichkeit verwandeln. Sie wies dabei daraufhin, dass Coupang offenbar vor allem Gutscheine für wenig beliebte und kaum genutzte Dienstleistungen anbieten wolle. Auch der Verbraucherschutzverband Korea National Council of Consumer Organizations bezeichnete Coupangs Vorgehen laut der Nachrichtenagentur als Hohn gegenüber den Verbrauchern und als Verharmlosung des Datenlecks.

Anleger reagieren dennoch wohlwollend

An der US-Börse NYSE reagierte die Coupang-Aktie im November noch mit deutlichen Kursverlusten auf die Bekanntgabe des Datenlecks. Inzwischen ging es jedoch wieder klar nach oben. Bereits am Freitag, als bekannt wurde, dass deutlich weniger Daten gestohlen wurden, als zuvor angenommen, legte die Coupang-Aktie an der NYSE um 6,45 Prozent auf 24,27 US-Dollar zu. Im vorbörslichen Montagshandel geht es angesichts der angekündigten Entschädigungen nun zeitweise um weitere 2,8 Prozent rauf auf 24,95 US-Dollar. Auf Sicht der letzten drei Monate hat der Anteilsschein jedoch trotzdem noch rund 26 Prozent an Wert verloren.

Redaktion finanzen.net

Bildquelle: Michael Vi / Shutterstock.com

In eigener Sache

Spare Hunderte Euro jährlich mit dem richtigen Depotanbieter

Entdecke jetzt die günstigsten Angebote und finde den für Dich idealen Online Broker!

Jetzt Online Broker vergleichen und sparen!

Weitere News zum Thema