Aurubis-Aktie gefragt: Aurubis trotzt Exane-Abstufung

23.04.2025 17:05:00

Mit Rückenwind durch Konjunkturhoffnungen haben die Aktien von Aurubis am Mittwoch einem skeptischen Analystenkommentar von Exane BNP Paribas getrotzt.

Die Papiere des Kupferkonzerns stiegen via XETRA zeitweise um 1,19 Prozent auf 76,75 Euro, womit sie den festen MDAX etwas hinter sich ließen.

Der Aktienkurs profitierte von einer fortgesetzten Erholung des Kupferpreises. Das Industriemetall war angesichts nachlassender Wirtschaftssorgen gefragt, nachdem die US-Regierung eine gewisse Deeskalation im Zollstreit mit China in Aussicht gestellt hatte.

Exane-BNP-Analyst Alan Spence hatte das Kursziel allerdings von 71 auf 60 Euro gesenkt, womit sein Kursziel mehr als ein Fünftel unter dem aktuellen Kurs liegt. Die Aurubis-Aktien hat er entsprechend auf "Underperform" abgestuft. Mit einem Kursziel von 58 Euro ist derzeit mit der Privatbank Hauck & Aufhäuser nur ein Analysehaus noch vorsichtiger positioniert.

Ende März war der Aurubis-Kurs noch bis auf rund 96 Euro und damit auf ein Hoch seit rund zwei Jahren gestiegen. Dann aber zog der von den USA losgetretene internationale Handelsstreit die Papiere binnen weniger Tage bis auf gut 71 Euro nach unten. So dämpften Konjunktursorgen die Erwartungen vieler Investoren mit Blick auf die Nachfrage nach Rohstoffen wie Kupfer und anderen Industriemetallen.

Haftstrafen wegen Millionen-Betrugs bei Aurubis gefordert

Im Betrugsprozess um manipulierten Schrott beim Hamburger Kupferhersteller Aurubis hat die Staatsanwaltschaft vor dem Landgericht für die drei Angeklagten teils langjährige Freiheitsstrafen gefordert. Ein ehemals bei dem Unternehmen beschäftigter Materialprüfer soll wegen Betrugs, Bestechlichkeit und Steuerhinterziehung für insgesamt fünfeinhalb Jahre ins Gefängnis, wie eine Gerichtssprecherin mitteilte.

Für einen Schrotthändler wurden fünf, für dessen Sohn wegen Beihilfe zweieinhalb Jahre gefordert. Die Verteidiger plädierten den Angaben zufolge auf Freispruch. Das Urteil soll am kommenden Montag gesprochen werden.

Schrott im Gold- und Silberpulver manipuliert

Die Angeklagten hatten dem Kupferhersteller laut Staatsanwaltschaft zwischen April 2012 und August 2016 Schrott zu überhöhten Preisen verkauft. Der Materialprüfer soll Proben manipuliert haben, indem er Gold- und Silberpulver darüber streute. Als Gegenleistung habe er von dem Schrotthändler mehr als 100.000 Euro und zwei Goldbarren erhalten.

Aurubis kauft unter anderem Elektronikschrott, um daraus Kupfer und andere Edelmetalle zurückzugewinnen. Insgesamt soll dem Unternehmen ein Schaden von mehr als 15 Millionen Euro entstanden sein.

/mis/tih/nas

FRANKFURT (dpa-AFX)

Bildquelle: Sascha Schuermann/Getty Images

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