WLAN und Bluetooth ständig aktiv: Unsichtbare Risiken für Smartphone-Nutzer
Ortung durch aktive Funkverbindungen
Viele Nutzer glauben, durch das Abschalten von GPS ihren Standort zuverlässig verbergen zu können. Doch das ist ein Trugschluss: Selbst bei deaktiviertem GPS können Smartphones über WLAN- und Bluetooth-Signale geortet werden. Wie t3n.de berichtet, ermöglichen diese Verbindungen eine erstaunlich präzise Standortbestimmung - etwa durch das Scannen nach bekannten Netzwerken oder Bluetooth-Beacons in der Umgebung. So entstehen digitale Bewegungsprofile, oft ohne Wissen der Nutzer. Auch mobilsicher.de weist darauf hin, dass viele Apps und Betriebssysteme automatisch auf diese Ortungsmethoden zugreifen - mitunter ohne ausdrückliche Zustimmung. Der Standort kann also auch dann erfasst werden, wenn man sich scheinbar geschützt fühlt.
Sicherheitsrisiko durch offene Schnittstellen
Dauerhaft aktivierte Funkverbindungen erhöhen nicht nur die Sichtbarkeit eines Geräts im digitalen Raum, sondern öffnen auch Angriffsflächen. Laut t3n.de lassen sich etwa sogenannte Evil-Twin-WLANs oder Schwachstellen in der Bluetooth-Kommunikation ausnutzen, um sich Zugriff auf Geräte zu verschaffen. Auch das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) warnt: Offene Verbindungen erleichtern es Angreifern, Schadsoftware einzuschleusen oder sensible Daten abzugreifen. Besonders in öffentlichen Bereichen wie Bahnhöfen oder Cafés können manipulierte Netzwerke ein Risiko darstellen.
Stromfresser mit Datenschutzproblem
Dazu kommt der Energieverbrauch: WLAN und Bluetooth scannen selbst im Hintergrund regelmäßig nach Verbindungen - auch ohne aktive Nutzung. Das kostet Akkuleistung und verringert die Laufzeit spürbar. Das BSI und Verbraucherschützer raten daher, beide Schnittstellen nur bei Bedarf zu aktivieren - vor allem unterwegs oder bei niedrigem Akkustand. Zudem warnen sie vor den bereits erwähnten Sicherheitsrisiken durch dauerhaft geöffnete Funkverbindungen.
Ebenfalls in Sachen Datenschutz ist Vorsicht geboten: Über sogenannte MAC-Adressen lassen sich Geräte eindeutig identifizieren. Laut dem Technikportal CCCOM.at nutzen manche Tracking-Dienste genau diese Signale, um Bewegungsprofile zu erstellen - etwa in Einkaufszentren oder Bahnhöfen. Die Empfehlung lautet daher: Nur aktivieren, wenn wirklich nötig. Das spart Akku - und schützt gleichzeitig vor unnötiger Überwachung.
Redaktion finanzen.net
Bildquelle: Farknot Architect / Shutterstock.com, TippaPatt / Shutterstock.com