Langfristige Gewinner: Diese Buffett-Aktien zählen zu den potenziellen Outperformern

29.09.2025 03:15:00

Value-Aktien gelten oft als langsame Performer, doch langfristig können sie den Markt übertreffen. Ein Blick in das Depot von Warren Buffett zeigt, welche Titel das Potenzial haben, den Gesamtmarkt zu schlagen.

Value-Aktien bieten langfristig höhere Chancen auf Outperformance
• Buffett setzt auf die Buy-and-Hold-Strategie mit Fokus auf stabile Geschäftsmodelle
• Amazon und Visa gelten laut Experten als potenzielle Langfrist-Outperformer

Value-Aktien gelten in der Regel nicht als lohnenswerte Option für schnelle Gewinne. Doch auf lange Sicht können sie den Markt historisch gesehen mit höherer Wahrscheinlichkeit outperformen. Ein Blick ins Depot von Starinvestor Warren Buffett, der als bekanntester Vertreter der Value-Investing-Strategie gilt, zeigt: Auch er hat potenzielle Outperformer im Portfolio.

Buffett mit langfristigem Anlagehorizont

Die Buy-and-Hold-Strategie von Warren Buffett basiert auf dem Grundprinzip, Qualitätsaktien langfristig zu halten, statt auf kurzfristige Marktbewegungen zu reagieren. Buffett sucht Unternehmen mit stabilen Geschäftsmodellen, nachhaltigen Wettbewerbsvorteilen und soliden Fundamentaldaten. Wer solche Titel über Jahre oder sogar Jahrzehnte hält, kann nicht nur von kontinuierlichem Wachstum und Dividenden profitieren, sondern auch von dem Effekt des Zinseszinses auf den Unternehmenswert. Historisch zeigt sich, dass ein diszipliniertes Buy-and-Hold-Portfolio, wie es Buffett praktiziert, oft den Gesamtmarkt langfristig übertrifft, da kurzzeitige Marktpaniken ignoriert werden und die eigentliche Wertentwicklung der Unternehmen zum Tragen kommt.

Doch potenzielle Outperformer zu erkennen, ist die Königsdisziplin. Es erfordert eine sorgfältige Analyse der Unternehmenszahlen, der Marktposition und der langfristigen Wachstumsaussichten. Nur wer den inneren Wert eines Unternehmens richtig einschätzt und Geduld beweist, kann davon profitieren, dass sich diese Aktien über Jahre hinweg stärker entwickeln als der Gesamtmarkt. Dabei spielt auch die Disziplin, kurzfristige Schwankungen zu ignorieren und an einer klaren Anlagestrategie festzuhalten, eine entscheidende Rolle.

Zwei potenzielle Outperformer in Buffetts Depot

The Motley Fool hat das Depot des Starinvestors genau unter die Lupe genommen und zwei Aktien ausfindig gemacht, die im nächsten Jahrzehnt stärker performen könnten als der Markt. Zum einen setzen die Experten auf den Internetriesen Amazon, der sich längst von einem reinen Interneteinzelhändler zu einem diversifizierten Techkonzern gemausert hat. Und auch der Kreditkartenanbieter Visa hat ihrer Ansicht nach das Potenzial, den Markt im nächsten Jahrzehnt zu schlagen.

Amazon punktet mit KI-Ansatz

Das Investment von Warren Buffett in Amazon ist für seine Verhältnisse noch recht frisch: Erst 2019 hat der Investor Titel des US-Konzernriesen in sein Depot aufgenommen und war dabei seiner eigenen Einschätzung nach zu spät dran, denn er hatte das von Jeff Bezos gegründete Unternehmen schon Jahre vorher auf dem Radar.

Amazon, vor vielen Jahren als Buchhändler gestartet, hat sich vom Wachstums- zum Value-Titel entwickelt. Lange Zeit war das Unternehmen defizitär, inzwischen macht Amazon aber Milliardengewinne und ist auf globaler Ebene und in verschiedenen Geschäftssegmenten tätig. Der profitabelste Geschäftsbereich ist das unter Amazon Web Services gebündelte Cloud-Geschäft, was nicht nur großen Anteil an den Gesamterlösen und Konzerngewinnen hat sondern auch über überproportional hohe Margen verfügt.

Daneben läuft auch das E-Commerce-Segment, das Kerngeschäft des Unternehmens, erfolgreich, während Amazon seinen Vorstoß in den KI-Bereich konsequent vorantreibt, was sich schlussendlich auf alle operativen Segmente positiv auswirken dürfte.
Entsprechend traut The Motley Fool Amazon weiterhin eine starke Wachstumsdynamik zu - auch mit Blick auf neue Geschäftsbereiche wie Amazon Pharmacy.

Ob die optimistische Langfristprognose eintreffen wird, bleibt abzuwarten, mittelfristig stimmen Experten der positiven Einschätzung der Amazon-Aktie aber zu. Das durchschnittliche Zwölfmonatskursziel liegt bei 265,88 US-Dollar - damit hätte der Anteilsschein - ausgehend vom letzten Kurs an der NASDAQ (219,79 US-Dollar am 26.09.2025) - noch rund 21 Prozent Luft nach oben. 43 Analysten, die die Amazon-Aktie auf TipRanks bewerten, haben allesamt eine Kaufempfehlung vergeben.

Visa: Marktführer mit Wachstumsambitionen

Visa-Aktien hat Warren Buffet seit 2011 in seinem Depot - und damit rund acht Jahre länger als Anteilsscheine von Amazon. Mit zuletzt 8.297.460 Visa-Aktien gilt die Beteiligung an dem Finanzkonzern als eher strategisch, sie machte im zweiten Quartal 2025 1,14 Prozent des Gesamtportfolios aus.

Dass die Buffett-Holding Berkshire Hathaway die Beteiligung in naher Zukunft abstößt, gilt als wenig wahrscheinlich, schließlich sind die Wachstumsaussichten von Visa weiterhin stark.

Der Finanzkonzern betreibt eines der weltweit größten Zahlungsnetzwerke und profitiert bei jeder Transaktion. Ob Kredit- oder Debitkarte - jedes Mal, wenn eine Visa-Karte genutzt wird, fließt ein kleiner Prozentsatz des Betrags direkt an das Unternehmen. So verdient es kontinuierlich an Millionen von Zahlungen weltweit. Ein Geschäftsmodell, das auf Einfachheit, Skalierbarkeit und beständige Einnahmen setzt. The Motley Fool verweist bei seiner optimistischen Wachstumseinschätzung für Visa auch auf die Marktdurchdringung: Etwa fünf Milliarden Visa-Karten seien in rund 200 Ländern im Umlauf, weshalb das Unternehmen jährlich Hunderte von Milliarden Transaktionen und ein Gesamtzahlungsvolumen in Billionenhöhe abwickele.

Entsprechend profitabel ist das Visa-Geschäft, das sich zudem als margenstark erwiesen hat, da das Unternehmen über eine bestehende Netzwerkinfrastruktur verfügt, das die Kosten bei Abwicklung der Transaktionen minimal hält.

Wachstumspotenzial sehen die Experten insbesondere in der zunehmenden Nachfrage nach digitalen Zahlungsmethoden, auch im E-Commerce-Bereich, wo Bargeld eine immer kleinere Rolle einnimmt. Visa schätzt in diesem Zusammenhang, dass Bar- und Schecktransaktionen im Wert von Billionen in sein Ökosystem integriert werden können. Das dürfte dem Konzern mittel- und langfristig starke Renditen bescheren.

Auf Sicht der nächsten zwölf Monate gehen Analysten d’accord mit dieser bullishen Aktienkursbewertung. Das durchschnittliche Kursziel liegt mit 395,60 US-Dollar rund 17 Prozent über dem letzten Schlusskurs der Visa-Aktie, der an der NYSE am 26.09.2025 bei 337,37 US-Dollar festgestellte wurde. Von 22 Analysten haben 18 ein "Kaufen"-Rating vergeben, vier weitere raten immerhin zum Halten der Aktie.

Amazon und Visa sind Value-Stars mit Wachstumsfokus

Wer in Amazon oder Visa investiert, kann daher einem klaren langfristigen Ansatz folgen, wie ihn Warren Buffett praktiziert. Ob die Unternehmen aber tatsächlich die Chance haben, den Gesamtmarkt langfristig zu übertreffen, bleibt abzuwarten.

Redaktion finanzen.net

Bildquelle: Bill Pugliano/Getty Images, Krista Kennell / Shutterstock.com, Andy-Kropa/AP

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