Wie Cathie Wood der Wall Street mithilfe von Kryptoinvestments ein Schnippchen schlägt

12.08.2025 23:31:00

Starinvestorin Cathie Wood hat sich kürzlich von zahlreichen Robinhood- und Coinbase-Aktien getrennt. Auf welche Unternehmen sie stattdessen setzt und was Krypto damit zu tun hat.

• Ethereum erlebt Unstaking-Welle
• Cathie Wood sieht Robinhood-Krypto-Programm als Ursache
• Investments in Krypto-Treasury-Unternehmen gewinnen an Beliebtheit

Starinvestorin Cathie Wood hat einen Geheimtipp für Anleger parat, die sich nicht vor Kryptoinvestments scheuen.

Hintergrund ist die jüngste Entwicklung der nach Marktkapitalisierung zweitgrößten Kryptowährung Ethereum. Diese hat in den letzten Wochen eine satte Rally an den Tag gelegt und konnte deutlich im Wert steigen. So verzeichnete sie auf 1-Monatssicht ein Plus von 42,5 Prozent auf zuletzt fast 4.300 US-Dollar.

Unstaking-Welle trifft Ethereum

Mit der Kursrally ging jedoch auch eine weitere Entwicklung einher. So zeigt eine Analyse des Kryptodatenunternehmens Galaxy, dass sich seit dem 16. Juli 2025 die Wartezeit für ETH-Validatoren stark erhöht hat, die ihre Kryptowährungen nicht länger staken wollen.

Dazu muss man wissen, dass es sich bei Ethereum um eine sogenannte Proof-of-Stake-Kryptowährung handelt. Krypto-Anleger, die mit ihrer Rechenkapazität dabei helfen, die Blockchain zu verifizieren, hinterlegen ETH-Token im Ethereum-Netzwerk und erhalten dafür ein Art Rendite in Form von ETH-Token. Dieses Hinterlegen wird als "Staking" bezeichnet. Wer seine Ethereum wieder aus dem System lösen möchte, stellt hierfür eine Anfrage und landet dann in einer Ausstiegswarteschlange. Dieser Vorgang nennt sich "Unstaking". Ein Ausstieg eines Nutzers ist erst nach einer Genehmigung durch das Netzwerk möglich. Dies ist ein Schutzmechanismus, um die Stabilität des Systems zu gewährleisten. Je mehr Kryptonutzer gleichzeitig aussteigen möchten, desto länger wird die Wartschlange.

Dies ist vor Kurzem auf deutlichste Weise geschehen. So stieg die Zeit, die es für einen Ausstieg benötigt von unter einer Stunde auf mehr als acht Tage, wie aus der Galaxy-Untersuchung hervorgeht. Es könnte natürlich sein, dass zahlreiche Anleger nach der jüngsten ETH-Rally versuchen Gewinne mitzunehmen. Galaxy selbst geht jedoch davon aus, dass ein deutlicher Anstieg von ETH-Kreditraten die Ursache für die Flucht von Validatoren ist.

"Looping"-Strategie nicht mehr profitabel?

So schätzt das Kryptounternehmen, dass es viele Anleger gab, die eine sogenannte "Looping"-Strategie verfolgt haben. Also Anleger staken ETH, nutzen die gestakten Token, um sich wiederum mehr ETH zu besorgen, welches sie wiederum zum Staken verwenden, um ihre Rendite zu maximieren. Bei höheren Kreditkosten wird diese Strategie jedoch unprofitabel, weshalb viele Anleger sich für das Unstaking entschieden haben könnten.

Cathie Wood sieht Robinhood-Krypto-Programm als Ursache

Cathie Wood hat sich via dem Kurznachrichtendienst X ebenso zu der langen Warteschlange beim ETH-Unstaking geäußert. Sie sieht nicht die höheren ETF-Kreditkosten als Ursache, sondern sieht viel mehr einen Zusammenhang zu einem Krypto-Deposit-Programm von Broker-Unternehmen Robinhood. So hatte der Konzern bis zum 7. Juli ein Angebot laufen, wonach Nutzern ein Bonus von ein Prozent auf Netto-Krypto-Transaktionen gewährt wurde. Falls die Robinhood-Community die Transaktionen auf über 500 Millionen US-Dollar treiben konnte, wurde der Bonus auf zwei Prozent erhöht. Auf diese Weise wurden nicht nur neue Krypto-Enthusiasten auf die Plattform gelockt, sie wurden auch dazu ermutigt, ihre Kryptowährungen wie ETH hierher zu übertragen.

So meint Cathie Wood via X: "Robinhood bietet einen 2 %-Bonus für Krypto-Transfers, und Risikokapitalgeber und andere Investoren verlagern ihre gestakten ETH in Treasury-Unternehmen (DATs), um ihr Geld nach Ablauf der Sperrfrist zu verdoppeln. Wie bei $MSTR $BMNR [gemeint sind die Unternehmen Strategy und BitMine Immersion Technologies, Anm. d. Red.] sind Treasury-Aktien eine Möglichkeit für Wirehouse-Berater, ihren Kunden ein Engagement in BTC und ETH zu ermöglichen."

Digital Asset Treasuries auf dem Vormarsch

Mit DATs meint Wood Digital Asset Treasuries, also eben solche Unternehmen, die sich explizit darauf spezialisieren digitale Assets wie Kryptowährungen als Geschäftsstrategie aufzukaufen. Pionier dieses Ansatzes ist Strategy (ehemals MicroStrategy), welches im Jahr 2020 die Grundlage für das Anhäufen von BTC-Beständen legte.

Wood selbst hat erst mittels ihres Investmentunternehmens ARK Invest 30.000 Coinbase-Aktie und mehr als 11.000 Robinhood-Titel veräußert. Sie trennte sich außerdem von Block-Aktien sowie Anteilen an eigenen Bitcoin-ETF ARKB.

Wood setzt auf BitMine Immersion Technologies-Aktien

Auf der anderen Seite erwarb ARK Invest BitMine Immersion Technologies-Aktie im Wert von 116 Millionen US-Dollar, berichtet TheStreet. Bei BitMine handelt es sich um ein Unternehmen, dass sich ähnlich wie Strategy mit Bitcoin auf das Anhäufen und Halten von Ethereum spezialisiert. Wie TheStreet schreibt, werden eben solche von Wood als Treasury-Unternehmen bezeichneten Firmen auch bei institutionellen Anleger und Risikokapitalgebern beliebter. Sie stellen einige Möglichkeit für Investoren da, sich am Kryptoboom zu beteiligen, ohne selbst Kryptowährungen halten zu müssen. Sie stellen eine Art Brücke zwischen Kryptoinfrastruktur und traditionellen Aktienmärkten dar. So können institutionelle Investoren mittels traditioneller Finanzinstrumente die Rendite steigern.

BitMine teilte am Montag mit, mittlerweile über ETH im Wert von fast 5 Milliarden US-Dollar und gehört damit zu den größten öffentlichen Hodlern von Ethereum. Damit hat sich das Unternehmen von seiner ursprünglichen Tätigkeit als Bitcoin-Miner mittlerweile weiterentwickelt.

Redaktion finanzen.net

Bildquelle: Cindy Ord/Getty Images for Bloomberg Businessweek, Ponderful Pictures / Shutterstock.com

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