SharpLink-Aktie nach 430% Kursplus mit kleinen Gewinnmitnahmen: Wird SharpLink ein Ethereum-Riese?
• SharpLink-Aktie steigt an einem Tag um über 430%
• Ethereum-Investment-Ankündigung
• SharpLink könnte dem Beispiel von Strategy folgen
433 Prozent hat die SharpLink Gaming-Aktie am Dienstag an der US-Börse NASDAQ zugelegt. Sie ging bei 35,83 US-Dollar aus dem Handel - am Freitag zuvor hatten Anleger noch keine sieben US-Dollar für den Anteilsschein auf den Tisch legen müssen.
Geld für Ethereum-Investment eingesammelt
Als massiver Kurskatalysator erwies sich dabei die Nachricht, dass SharpLink 425 Millionen US-Dollar eingesammelt hat, um damit in großem Stil ETH-Coins zu erwerben. Die Pläne, einen Ethereum-Bestand aufzubauen, sollen im Rahmen eines PIPE-Investments (Private Investment in Public Equity) erfolgen und dann im Kauf von rund 120.000 ETH münden. Angeführt wurde die Kapitalbeschaffung vom Blockchain-Technologieunternehmen Consensys Software. An der Emission beteiligten sich namhafte Krypto-Venture-Capital-Firmen und Infrastrukturanbieter wie ParaFi Capital, Electric Capital, Pantera Capital, Arrington Capital, Galaxy Digital, Ondo, White Star Capital, GSR, Hivemind Capital, Hypersphere, Primitive Ventures und Republic Digital, darunter Rob Phythian, CEO von SharpLink, und Robert DeLucia, CFO von SharpLink, wie aus einer Pressemitteilung hervorgeht. Der Abschluss der Emission wird voraussichtlich am oder um den 29. Mai 2025 erfolgen.
Im Anschluss an die Privatplatzierung soll Joseph Lubin, Gründer und CEO von Consensys und Mitgründer von Ethereum, den Vorsitz im Board of Directors übernehmen.
"Dies ist ein wichtiger Meilenstein in SharpLinks Entwicklung und markiert eine Expansion über unser Kerngeschäft hinaus. Wir freuen uns auf die Zusammenarbeit mit Consensys und heißen Joseph im Vorstand willkommen", sagte Rob Phythian, Gründer und CEO von SharpLink. Auch Lubin sieht in der Zusammenarbeit nur Vorteile: "Consensys freut sich auf die Zusammenarbeit mit SharpLink, um eine Ethereum-Treasury-Strategie zu entwickeln und das Unternehmen in seinem Kerngeschäft als strategischer Berater zu unterstützen. Dies ist eine spannende Zeit für die Ethereum-Community und ich freue mich sehr auf die Zusammenarbeit mit Rob und dem Team, um Ethereum auf den offenen Markt zu bringen", sagte Joseph Lubin, Gründer und CEO von Consensys und Mitgründer von Ethereum.
Wird SharpLink zu Strategy 2.0?
Das Vorhaben von SharpLink Gaming erinnert stark an die Strategie des Softwareunternehmens Strategy, das in hohem Maße als Bitcoin-HODLer fungiert und sich immer wieder mit neuen Coins des Krypto-Urgesteins eindeckt. Das eigentliche Softwaregeschäft ist für Strategy zur Nebensache geworden, stattdessen ist die Geschäftsentwicklung inzwischen in hohem Maße abhängig von der Entwicklung des Bitcoin-Preises.
Auch SharpLink hat sein Ursprungsgeschäft eigentlich fernab der Kryptobranche und fungiert als Anbieter von Marketinglösungen für die Sportwetten- und iGaming-Branche. Im abgelaufenen Geschäftsjahr zeigte sich aber, dass die Geschäfte alles andere als rund liefen: Die Erlöse sackten um 26,1 Prozent auf 3,6 Millionen US-Dollar ab, das Kerngeschäft aus weitergeführten Geschäften verzeichnete einen Nettoverlust von rund 4,47 Millionen US-Dollar. Dass unter dem Strich ein Nettogewinn von 10,1 Millionen US-Dollar bei dem Unternehmen hängenblieb, war hauptsächlich den Erlösen aus dem Verkauf von Nicht-Kerngeschäften zu verdanken.
So reagieren die Kryptowährungen
Der Bitcoin nahm die Meldung weitgehend unaufgeregt zur Kenntnis, für Ethereum ging es in Folge der Nachricht aber deutlicher nach oben, schließlich lässt der Schritt von SharpLink Gaming auf ein verstärktes institutionelles Interesse an dem Altcoin schließen, der in den letzten Monaten mit der Kursentwicklung von Bitcoin nicht Schritt halten konnte. Am Mittwoch ebbt die Begeisterung der Anleger aber wieder leicht ab, zuletzt wurde Ethereum auf CoinmarketCap bei 2.658,63 US-Dollar gehandelt und damit weiter deutlich unterhalb des Allzeithochs von 4.891,70 US-Dollar aus dem Jahr 2021.
Auch bei der SharpLink-Aktie kehrte wieder etwas Ernüchterung ein, der Anteilsschein gab am Mittwoch 18,62 Prozent auf 29,16 US-Dollar nach.
Dem Vernehmen nach sollen am Vortag Shortseller auf dem falschen Fuß erwischt worden sein, die angesichts des massiven Kurssprungs zu Aktienkäufen gezwungen waren. Erinnerungen an GameStop werden wach.
Redaktion finanzen.net
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