EU-weite Krypto-Lizenzen in Gefahr? Frankreich prüft Einschränkungen

29.09.2025 20:54:00

Kryptofirmen, die Lizenzen in bestimmten Ländern erworben haben, könnten in Frankreich blockiert werden. Damit droht das Land mit einem Alleingang beim Thema "Passporting".

• Frankreich könnte Krypto-Unternehmen den Geschäftsbetrieb untersagen
• Die AMF warnt vor Lücken in der MiCA-Verordnung
• EU-Aufsichtsbehörden arbeiten an Konvergenz bei Zulassung und Beaufsichtigung

Krypto-Unternehmen, die in anderen Ländern lizenziert sind, könnte der Geschäftsbetrieb in Frankreich untersagt werden.

"EU-Passporting" im Blick

Angaben von Reuters zufolge zeigt sich die französische Wertpapieraufsichtsbehörde AMF besorgt darüber, dass Krypto-Unternehmen im Rahmen des neuen EU-Regulierungsregimes nach Ländern mit milderen Lizenzierungsstandards suchen. Präsidentin Marie-Anne Barbat-Layani warnte gegenüber der Nachrichtenagentur demnach davor, dass Frankreich versuchen könnte, einige in anderen EU-Ländern lizenzierte Krypto-Unternehmen im Inland zu blockieren. Dies sei Teil der Bemühungen, die Aufsicht auf die zentrale Wertpapieraufsichtsbehörde des Blocks zu übertragen, so die Leiterin der französischen Finanzaufsichtsbehörde gegenüber Reuters.

Sorge um Lücken in der Verordnung

Konkret erklärte Barbat-Layani gegenüber Reuters, dass sie über mögliche Lücken bei der Durchsetzung der europäischen Verordnung über Märkte für Krypto-Assets (MiCA), dem weltweit ersten umfassenden Regulierungsrahmen für Kryptowährungen, besorgt sei.

Die AMF befürchte, dass einige Krypto-Unternehmen Lizenzen in weniger strengen EU-Ländern beantragen könnten. "Wir schließen die Möglichkeit nicht aus, den EU-Pass abzulehnen", erklärte sie und fügte hinzu, dass das "sehr komplex" sei und für den Markt einer "Atomwaffe" gleichkomme. Der "Passport", ein Kennzeichen des EU-Binnenmarkts für Finanzdienstleistungen, macht es Unternehmen, die von einem Mitgliedstaat zugelassen wurden, möglich, im gesamten Block tätig zu sein.

Welche Lizenzen genau unter Umständen angefochten werden könnten, erklärte die AMF nicht.

Andere Länder teilen die Bedenken

In einem Positionspapier erklärten unterdessen Regulierungsbehörden aus Frankreich, Österreich und Italien, dass der derzeitige Ansatz "große Unterschiede" in der Art und Weise, wie die einzelnen Länder Unternehmen beaufsichtigen, offenbart habe. Dies ermögliche es Unternehmen, unterschiedliche Praktiken auszunutzen.

Die EU-Aufsichtsbehörde will sich der Sache nun offenbar annehmen. Die Behörde arbeite "intensiv daran, die Konvergenz bei der Zulassung und Beaufsichtigung von Krypto-Anbietern in der EU sicherzustellen", wird ein Sprecher der ESMA von Bloomberg zitiert. Demnach habe die EU-Aufsichtsbehörde bereits im vergangenen Jahr in einem Positionspapier resümiert, dass "es ein guter Zeitpunkt sei, um zu überdenken, in welchen Bereichen eine stärkere Aufsicht auf EU-Ebene sinnvoll sein könnte", heißt es bei Bloomberg unter Berufung auf den Behördenvertreter weiter.

Redaktion finanzen.net

Bildquelle: BSDEX

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