Novo Nordisk-Aktie fester: Europa-Expansion nimmt deutlich Fahrt auf

08.07.2025 21:06:00

Der dänische Arzneimittelhersteller Novo Nordisk verstärkt seine Bemühungen in Europa: Ein Ausbauprojekt in Italien soll Fahrt aufnehmen.

• Ausbau des Werks in Anagni mit über zwei Milliarden Euro Investition bis 2029
• Ernennung eines Sonderbeauftragten für schnellere Genehmigungen und Umsetzung
• Strategischer Fokus auf Europa nach Gegenwind

Novo Nordisk baut seine Präsenz in Europa weiter aus: In Italien nimmt ein Milliardenprojekt zur Medikamentenproduktion an Fahrt auf. Mit offizieller Rückendeckung soll der Ausbau des Werks in Anagni beschleunigt vorangetrieben werden.

Sonderbeauftragter ernannt

Wie Reuters berichtet, wurde Francesco Rocca, Präsident der Region Latium, zu der auch Rom gehört und in der sich das Werk in Anagni befindet, zum Sonderbeauftragten für den Standort ernannt. Diese Funktion gebe ihm die Befugnis, Projekte im Zusammenhang mit der Anlage, einschließlich Modernisierungen, zu beschleunigen, wie aus dem Bericht weiter hervor geht.

Die Regierung erklärte die Pläne für "von herausragendem strategischem Interesse". Dieser Status wird großen ausländischen Investitionsprojekten verliehen und ermöglicht beschleunigte Genehmigungsverfahren, so Reuters.

Zwei-Milliarden-Euro-Investition

Die italienische Regierung hatte bereits im März Pläne der Dänen durchgewunken, die am Standort die Kapazitäten erweitern wollen. Das Unternehmen habe sich verpflichtet, zwischen 2025 und 2029 mehr als zwei Milliarden Euro zu investieren und rund 800 neue Mitarbeiter einzustellen, wodurch die Gesamtbelegschaft auf 1.500 steigen werde, hieß es zu diesem Zeitpunkt.

Auf einer Pressekonferenz erklärte Rocca, der Produktionsstart sei für Ende 2026 oder Anfang 2027 geplant, und die Modernisierung des Werks solle 2029 vollständig abgeschlossen sein.

Die Fabrik werde Medikamente zur Gewichtsreduktion und für Diabetes produzieren, so die Region in einer Erklärung. Roccas Ernennung solle "administrative Geschwindigkeit und institutionelle Koordination gewährleisten, die für ein Projekt dieser Größenordnung unerlässlich sind".

Gegenwind auf dem US-Markt

Der Fokus auf den europäischen Markt dürfte auch strategischer Natur sein. Denn auf dem wichtigen US-Markt hatte Novo Nordisk zuletzt deutlichen Gegenwind erfahren, da die Konkurrenz - insbesondere durch den US-Riesen Eli Lilly und dessen Abnehmmedikament Zepbound groß ist. Vor wenigen Wochen ging dann die Partnerschaft mit dem US-Konzern Hims & Hers in die Brüche, die Unternehmen überzogen sich mit gegenseitigen Vorwürfen. Mit Blick auf eine offenbar falsche Nachfrageeinschätzung geriet darüber hinaus auch das Novo Nordisk-Management in die Kritik. All dies schlug sich auch im Aktienkurs der Dänen nieder: Seit Jahresstart beträgt das Minus an der Börse in Kopenhagen bereits rund 29 Prozent.

Ob die beschleunigte Expansion auf dem europäischen Kontinent dem Kurs der Novo Nordisk-Aktie wieder Schwung verleihen kann, bleibt abzuwarten. Am Dienstag schloss das Papier an der Börse in Dänemark mit einem Zuschlag von 1,98 Prozent auf 449,95 DKK im Plus.

Redaktion finanzen.net

Bildquelle: Novo Nordisk, Novo Nordisk Pharma GmbH, JHVEPhoto / Shutterstock.com

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