Darum verbucht der Euro Kursverluste
Die europäische Gemeinschaftswährung kostete zuletzt 1,1567 Dollar. Am Morgen hatte sie noch deutlich über 1,16 Dollar notiert. Die Europäische Zentralbank setzte den Referenzkurs auf 1,1611 (Mittwoch: 1,1627) US-Dollar fest. Der Dollar kostete damit 0,8612 (0,8600) Euro.
Schwache Daten vom deutschen Außenhandel belasteten den Euro etwas. Die Ausfuhren gingen im August stärker zurück als von Volkswirten erwartet. "Die Entwicklung der Exporte in die USA ist alarmierend", kommentierte Thomas Gitzel, Chefvolkswirt der VP Bank. "Wenn die Ausfuhren um ein Fünftel gegenüber dem Vorjahr einbrechen, ist Gefahr in Verzug."
Die US-Zölle würden die deutsche Wirtschaft bereits erheblich belasten und eine kurzfristige Besserung sei nicht in Sicht. Damit setzt sich nach schwachen Auftragseingängen und schwacher Industrieproduktion die Serie enttäuschender Konjunkturdaten aus Deutschland in dieser Woche fort.
Fortschritte bei der Regierungsbildung in Frankreich hatten den Euro am Mittwochabend noch etwas gestützt. Am Donnerstag oder spätestens am Freitag soll ein neuer Premierminister ernannt werden.
"Die Regierungskrise in Frankreich scheint vorerst beigelegt zu sein, da es dem zurückgetretenen Premierminister Lecornu doch noch gelungen ist, eine Lösung der Krise herbeizuführen und ein Regierungsbündnis zu schmieden", kommentierten Analysten der Landesbank Hessen-Thüringen. Es gebe auch Hoffnung, dass bis zum Jahresende ein Haushalt in Frankreich verabschiedet werden könne.
Zu anderen wichtigen Währungen legte die EZB die Referenzkurse für einen Euro auf 0,86830 (0,86710) britische Pfund, 177,40 (177,53) japanische Yen und 0,9309 (0,9305) Schweizer Franken fest. Die Feinunze Gold kostete 4008 Dollar. Das waren etwa 35 Dollar weniger als am Vortag.
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FRANKFURT (dpa-AFX)
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