Amadeus Fire korrigiert Prognose für 2025 nach unten - Aktie tiefrot

24.07.2025 16:35:39

Der Personaldienstleister Amadeus Fire streicht nach einem schwachen zweiten Quartal seine Geschäftsziele für das laufende Jahr zusammen.

Beim angepassten Konzernumsatz erwartet das Unternehmen 2025 nur noch mit 355 bis 385 Millionen Euro, wie es am Mittwochabend mitteilte. Zuvor hatte Amadeus Fire noch mit 387 bis 417 Millionen Euro gerechnet. Im Vorjahr hatten die Erlöse bei 436,9 Millionen Euro gelegen.

Das operative Konzernergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebita) sieht das Unternehmen nur noch bei 15 bis 25 Millionen Euro. Bisher war Amadeus Fire hier von 36 bis 44 Millionen Euro nach 55,5 Millionen Euro im Vorjahr ausgegangen.

Im ersten Halbjahr sank der Umsatz um fast ein Fünftel auf 186,6 Millionen Euro. Das Ebita schrumpfte um nahezu vier Fünftel auf 6,4 Euro zusammen. Eine Stabilisierung auf niedrigem Niveau in der Personaldienstleistung sei nicht eingetreten und der negative Trend der Teilnehmerzahlen in geförderter Weiterbildung habe zugenommen, hieß es zur Erläuterung.

Amadeus Fire gehen nach Prognosesenkung auf Talfahrt

Nach einer Prognosesenkung sind die Aktien von Amadeus Fire am Donnerstag aus ihrem monatelangen Seitwärtstrend nach unten ausgebrochen. Die Papiere des Personaldienstleisters waren im frühen Handel um bis zu 15 Prozent eingeknickt und hatten bei 65 Euro den tiefsten Stand seit 2016 erreicht.

Zuletzt ging es für das Papier via XETRA noch um 11,63 Prozent abwärts auf 67,60 Euro. Damit zählten die Anteilsscheine zu den schwächsten im wenig bewegten Nebenwerteindex SDAX.

Amadeus Fire hatte nach einem schwachen zweiten Quartal seine Geschäftsziele für das laufende Jahr zusammengestrichen. Im ersten Halbjahr sank der Umsatz um fast ein Fünftel. Das operative Ergebnis schrumpfte um nahezu vier Fünftel zusammen.

Eine Stabilisierung auf niedrigem Niveau in der Personaldienstleistung sei nicht eingetreten und der negative Trend der Teilnehmerzahlen in geförderter Weiterbildung habe zugenommen, hieß es zur Erläuterung. Unternehmen agierten aktuell spürbar zurückhaltend bei der Besetzung neuer oder offener Positionen. Auch in der Zeitarbeit laufe es zunehmend schlechter. Die Dringlichkeit, eine frei gewordene Stelle wieder zu besetzen, sei in Zeiten der wirtschaftlichen Unsicherheit deutlich schwächer ausgeprägt.

Die Prognosesenkung reflektiere die anhaltende Schwäche in der Branche der Personaldienstleister, schrieb Analyst Andreas Wolf von Warburg Research. Davon hätten zuletzt auch der Stellenindex der Bundesagentur für Arbeit und enttäuschende Geschäftszahlen von Wettbewerbern wie PageGroup und Hays gezeugt. Letzterer habe in erster Linie auf das geringe Vertrauen von Unternehmen und Bewerbern angesichts der anhaltenden makroökonomischen Unsicherheit und die Erwartung eines Rückgangs der Vermittlungsgebühren in Deutschland in diesem Jahr verwiesen.

Analyst Thomas Wissler von MWB Research sprach von einem der schwächsten Quartalsergebnisse von Amadeus Fire der letzten Jahre. Diese spiegelten die Zurückhaltung der Kunden bei der Einstellung von Personal, sinkende Vermittlungsquoten und Verzögerungen bei öffentlich finanzierten Ausbildungsprogrammen wegen fehlender Haushaltsmittel wider.

Mit dem Kursrutsch am Donnerstag hat sich das Chartbild auch insgesamt deutlich eingetrübt. Die Aktien von Amadeus Fire notieren nun deutlich unter allen wichtigen kurz-, mittel- und langfristigen Durchschnittslinien, an denen sich der Kurs seit Montagsbeginn orientiert hat.

FRANKFURT (dpa-AFX)

Bildquelle: Amadeus Fire AG

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