Goldpreis: Risikoaversion weiterhin auf dem Rückzug
von Jörg Bernhard
Anleger hoffen allerdings weiterhin auf baldige Zinssenkungen durch die US-Notenbank. Mittlerweile zeigt das FedWatch-Tool des Terminbörsenbetreibers CME Group eine Wahrscheinlichkeit von 89 Prozent an, dass wir bis Ende des Jahres mindestens zwei Zinssenkungen um 25 Basispunkte sehen werden. Vor einem Monat war hier lediglich ein Wert von 32 Prozent angezeigt worden. Laut Medienberichten könnte US-Präsident Trump bereits im September oder Oktober seinen Kandidaten für den Vorsitz der Federal Reserve bekanntgeben - vermutlich jemanden, der lockere Finanzbedingungen unterstützt. Fed-Chef Jerome Powell erklärte unterdessen, dass das Ausbleiben neuer Zölle den disinflationären Trend begünstige und somit Spielraum für mehrere Zinssenkungen lasse - vorausgesetzt, dass keine aggressiven Handelsmaßnahmen vor dem 9. Juli beschlossen werden. Außerdem wurde am gestrigen Donnerstag das Bruttoinlandsprodukt der USA für das zweite Quartal nach unten revidiert und zeigt nun ein Minus von 0,5 Prozent an. Kompensiert wurde dies allerdings durch einen Rückgang der Erstanträge auf US-Arbeitslosenhilfe auf ein Fünfwochentief und den stärksten Anstieg des Auftragseingangs langlebiger Güter seit elf Jahren teilweise kompensiert. Nun warten die Marktakteure gespannt auf den PCE-Inflationsbericht (14.30 Uhr) zur weiteren Orientierung.
Am Freitagmorgen präsentierte sich der Goldpreis mit rückläufigen Notierungen. Bis 8.00 Uhr (MESZ) ermäßigte sich der am aktivsten gehandelte Future auf Gold (August) um 39,10 auf 3.308,90 Dollar pro Feinunze.
Rohöl: Markantes Wochenminus droht
Dem Ölpreis droht aktuelle ein Wochenminus im zweistelligen Prozentbereich und damit die schwächste Wochenbilanz seit März 2023 - ausgelöst durch den Waffenstillstand zwischen Israel und dem Iran. Unterstützt wird der Ölpreis derzeit jedoch durch die gestiegene Kraftstoffnachfrage in der US-Reisesaison, wodurch die Rohöllagerbestände auf den niedrigsten saisonalen Stand seit elf Jahren gefallen sind. Ein schwächerer US-Dollar trug ebenfalls dazu bei, die Verluste zu begrenzen, da Öl als Dollar-Rohstoff dadurch für internationale Käufer günstiger wird. Im Fokus der Marktakteure steht nun die weitere Entwicklung der Handelsgespräche zwischen den USA und China sowie das OPEC-Treffen am 6. Juli.
Am Freitagmorgen präsentierte sich der Ölpreis mit anziehenden Notierungen. Bis gegen 8.00 Uhr (MESZ) verteuerte sich der nächstfällige WTI-Future um 0,40 auf 65,64 Dollar, während sein Pendant auf Brent um 0,43 auf 67,12 Dollar anzog.
Redaktion finanzen.net
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