Gerresheimer-Aktie unter Druck: Gerresheimer bricht Gespräche über mögliches Übernahmeangebot ab

17.07.2025 17:51:00

Gerresheimer beendet die Gespräche mit Private Equity Investoren über ein potenzielles Übernahmeangebot.

Nach eingehender Analyse des aktuellen Diskussionsstandes ist nach Einschätzung der Gesellschaft eine Fortführung der Gespräche nicht im besten Interesse des Unternehmens und seiner Stakeholder, wie Gerresheimer am Mittwochabend mitteilte. Gerresheimer will aber unabhängig davon die strategische Ausrichtung und die Implementierung von globalen Wachstumsprojekten insbesondere im Bereich Systeme und Lösungen für Biopharmazeutika "konsequent" weiterverfolgen.

Anfang Februar hatte Gerresheimer Gespräche mit Private-Equity-Investoren über eine mögliche Übernahme des Verpackungsherstellers bestätigt, die Namen potenzieller Interessenten aber nicht genannt. Das Unternehmen produziert Verpackungen aus Glas, Spezialglas und Kunststoffen für die Pharma-, Kosmetik- und Lebensmittelindustrie.

Ende Mai soll Warburg Pincus einem Agenturbericht zufolge einen neuen Verbündeten für ein potenzielles Übernahmeangebot für Gerresheimer gefunden haben. Wie Bloomberg unter Berufung auf mit der Angelegenheit vertraute Personen berichtete, sprechen Warburg Pincus und KPS Capital Partners darüber, sich für ein mögliches Gebot zusammenzutun. Dabei würden die Finanzinvestoren eine Offerte im Bereich von 70 Euro je Aktie in Erwägung ziehen. KPS sei hauptsächlich an den Formglasgeschäften des MDAX-Konzerns interessiert. Weder Warburg Pincus noch KPS Capital wollten sich damals zu den Informationen äußern.

So reagiert die Gerresheimer-Aktie

Das Aus für die Übernahmegespräche hat die Aktien von Gerresheimer via XETRA letztlich um 6,72 Prozent auf 47,20 Euro zurückgeworfen.

Die Anleger müssen Gerresheimer nun wieder auf eigenständiger Basis bewerten. Der Konzern hat die Gespräche mit Finanzinvestoren über ein mögliches Übernahmeangebot nämlich beendet, wie am Mittwochabend bekannt wurde. Nach eingehender Analyse des aktuellen Diskussionsstandes sei nach Einschätzung der Gesellschaft eine Fortführung der Gespräche nicht im besten Interesse des Unternehmens und seiner Stakeholder, so die Düsseldorfer.

Gerresheimer müsse nun eine neue Langfriststory erstellen und sich dabei erreichbare Ziele setzen, kommentierte Barclays-Experte Gaurav Jain. Er wies bereits auf den Kapitalmarkttag Mitte Oktober hin.

Gerresheimer hatten sich seit Mitte Juni um 22 Prozent von ihrem Jahrestief erholt, notieren 2025 - auf Basis des Mittwochschlusskurses - aber immer noch 29 Prozent im Minus.

So lastet unter anderem eine schwache Kosmetiknachfrage auf dem MDax-Konzern; und auch im Geschäft mit oral einzunehmenden flüssigen Medikamenten läuft es nicht rund. Die Düsseldorfer hatten daher erst jüngst ihre Wachstumsziele für das laufende Jahr noch weiter zurückschrauben müssen. Und auch in den kommenden Jahren dürfte das Wachstum schwächer ausfallen als zuvor prognostiziert.

DOW JONES / (dpa-AFX)

Bildquelle: Daniel Gebauer / Gerresheimer AG

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