Bayer-Chef: Glyphosat-Stopp in den USA ist denkbar
"Wir kommen sogar langsam an einen Punkt, an dem uns die Klageindustrie zwingen könnte, die Vermarktung dieses systemkritischen Produktes einzustellen", sagte Anderson in der vorab veröffentlichten Rede auf der am 25. April stattfindenden Hauptversammlung. "Das wollen wir nicht, aber wir müssen uns auf alle möglichen Entwicklungen vorbereiten."
Bayer arbeite weiterhin mit Hochdruck daran, "die Rechtsstreitigkeiten in den USA, die uns sehr viel Geld kosten und wie ein dunkler Schatten über uns liegen", aus dem Weg zu räumen, und prüfe sämtlich Möglichkeiten, um dieses wesentliche Thema zu lösen. Dazu gehörten auch Vergleichsvereinbarungen, wenn sie bestimmte Kriterien erfüllen. "Der Status quo ist keine Option", so Anderson. "Es steht viel auf dem Spiel - sowohl für uns als auch für die Landwirte in den USA."
Vor diesem Hintergrund warb der Bayer-Chef auch um die Zustimmung der Aktionäre zu einer möglichen Kapitalerhöhung um bis zu 35 Prozent. Zwar gebe es derzeit keine konkreten Pläne, von diesem genehmigten Kapital Gebrauch zu machen, aber "es würde uns wichtigen Handlungsspielraum geben, die Rechtsstreitigkeiten einzudämmen und das Kreditrating auf einem angemessenen Niveau zu halten", führte Anderson aus. "Wir würden es nur für Maßnahmen im Zusammenhang mit einer weitgehenden Eindämmung der Rechtsstreitigkeiten in den USA einsetzen. Und wir würden zuvor prüfen, ob eine andere Finanzierung möglich ist."
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