JPMorgan gehört zu den optimistischsten Bullen an der Wall Street für Aktien des S&P 500
• JPMorgan sieht den S&P 500 bis Ende 2026 bei 7.500 Punkten - mit kräftigeren Zinssenkungen sogar über 8.000 Punkte
• Die Bank erwartet ein Gewinnwachstum von 13 bis 15 Prozent über die kommenden zwei Jahre
• Trotz hoher Bewertungen sieht JPMorgan die aktuellen Multiplikatoren durch den KI-Boom gerechtfertigt
Kursziel von 7.500 - mit Potenzial nach oben
Das Aktienstrategieteam von JPMorgan unter der Leitung von Dubravko Lakos-Bujas sieht den S&P 500 Ende 2026 bei 7.500 Punkten. Wie aus einer Kundennotiz hervorgeht, über die Yahoo Finance berichtet, entspricht das ausgehend vom Stand Ende November 2025 einem Aufwärtspotenzial von rund elf Prozent. Damit liegt JPMorgan über dem Durchschnitt der von Bloomberg erfassten Strategen, der zuletzt bei etwa 7.269 Punkten lag.
Sollte die US-Notenbank Federal Reserve die Zinsen stärker senken als erwartet, könnte der S&P 500 laut JPMorgan sogar die Marke von 8.000 Punkten überschreiten. Im Basisszenario geht die Bank von zwei weiteren Zinssenkungen aus, gefolgt von einer längeren Pause. Eine günstigere Inflationsentwicklung, die weitere Zinssenkungen ermöglicht, sei der Katalysator für ein solches Bull-Case-Szenario.
KI-Boom und Gewinnwachstum als Treiber
Die optimistische Prognose stützt sich vor allem auf ein erwartetes Gewinnwachstum von 13 bis 15 Prozent über die kommenden zwei Jahre. Im dritten Quartal 2025 legten die Gewinne der S&P-500-Unternehmen laut FactSet bereits um 13,4 Prozent gegenüber dem Vorjahr zu.
Trotz Bedenken hinsichtlich einer möglichen KI-Blase und hoher Bewertungen sieht JPMorgan die aktuellen Multiplikatoren als gerechtfertigt an. Die Bank verweist auf überdurchschnittliches Gewinnwachstum, einen KI-getriebenen Investitionsboom, steigende Aktionärsausschüttungen sowie eine lockere Fiskalpolitik. Zudem seien die Vorteile durch Deregulierung und breitere KI-bedingte Produktivitätsgewinne vom Markt noch nicht vollständig eingepreist.
Die KI-Dynamik breite sich geografisch und über verschiedene Branchen aus - von Technologie und Versorgern bis hin zu Banken, Gesundheitswesen und Logistik. JPMorgan warnt jedoch, dass diese Disruption in einer bereits "ungesunden K-förmigen Wirtschaft" stattfinde, in der die Kluft zwischen wohlhabenden und einkommensschwächeren Verbrauchern wachse. Das mache die Stimmung an den Märkten weiterhin anfällig für größere Ausschläge.
Wo andere Wall-Street-Häuser den S&P 500 sehen
JPMorgan ist mit seiner Prognose nicht allein. Auch andere große Banken haben ihre Kursziele für den S&P 500 im Jahr 2026 veröffentlicht. Deutsche Bank nennt ebenfalls ein Ziel von 8.000 Punkten - allerdings als Basisszenario, nicht nur als Bull Case. Morgan Stanley sieht den Index bei 7.800 Punkten, Goldman Sachs bei 7.600 Punkten. HSBC teilt JPMorgans Basisszenario von 7.500 Punkten. Bank of America bleibt mit 7.100 Punkten am vorsichtigsten.
Gemeinsam ist den Prognosen die Erwartung, dass KI-getriebene Produktivitätsgewinne und robustes Gewinnwachstum den Markt stützen werden - auch wenn die Bewertungen bereits hoch erscheinen.
D. Maier / Redaktion finanzen.net
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