Condor verklagt EU wegen Lufthansa-Ita-Deal - Übernahme könnte in Gefahr geraten
Was sind die Fakten?
Condor hat offiziell Klage gegen die EU-Kommissionsentscheidung zur Ita-Übernahme durch Lufthansa eingereicht und fordert die Nichtigerklärung der Genehmigung. Das Unternehmen argumentiert, die von der EU-Kommission festgelegten Auflagen reichten nicht aus, um Wettbewerbsnachteile auszugleichen. Lufthansa hält seit Januar 2024 für 325 Millionen Euro bereits 41 Prozent der Ita-Anteile, mit vereinbarten weiteren Schritten bis zur vollständigen Übernahme.
Welche Auswirkungen sind möglich?
Die rechtlichen Anfechtungen könnten den gesamten Übernahmeprozess verzögern oder im schlimmsten Fall sogar zum Scheitern bringen. Sollte das EU-Gericht den Klagen stattgeben, müsste die Kommission möglicherweise strengere Auflagen formulieren oder die Genehmigung komplett zurückziehen. Für Lufthansa bedeutet dies erhöhte Unsicherheit bei einem strategischen Expansionsprojekt, in das bereits erhebliche Mittel investiert wurden.
Warum ist das relevant?
Die Ita-Übernahme ist ein zentrales Element in Lufthansas Wachstumsstrategie im europäischen Luftverkehrsmarkt. Die bisherigen Auflagen der EU-Kommission, wie die Abgabe von Start- und Landerechten in Mailand und Rom, könnten nun als unzureichend bewertet werden. Der rechtliche Widerstand zeigt, dass Wettbewerber die Marktkonsolidierung durch Lufthansa als ernsthafte Bedrohung ihrer Geschäftsinteressen betrachten.
Was bedeutet das für Investoren?
Lufthansa-Aktionäre sollten die rechtlichen Entwicklungen genau beobachten, da Verzögerungen oder zusätzliche Auflagen die Rentabilität des Ita-Deals beeinträchtigen könnten. Die bisher moderate Marktreaktion (leichtes Plus von 0,18 Prozent auf 6,80 Euro) deutet darauf hin, dass Anleger die Risiken noch nicht vollständig einpreisen. Investoren sollten bei ihrer Bewertung der Lufthansa-Aktie berücksichtigen, dass der strategisch wichtige Expansionsplan in Italien mit neuen Unsicherheiten behaftet ist.
Mit Material von dpa erstellt
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