Foot Locker-Aktie zündet Turbo: Dick’s wohl kurz vor der Übernahme
• Foot Locker-Aktie steigt nach Übernahmegerüchten um fast 70 Prozent
• Dick’s Sporting Goods könnte Übernahme zu 24 US-Dollar pro Aktie ankündigen
• Inflationsdruck und sinkende Sneaker-Nachfrage belasten weiterhin die Branche
Foot Locker-Anleger feiern Übernahmespekulationen
Die Aktie von Foot Locker schoss am Mittwoch nach Börsenschluss an der NYSE um 69,31 Prozent in die Höhe bis auf 21,79 US-Dollar. Im Donnerstagshandel ging es für die Foot Locker-Aktie schlussendlich 85,70 Prozent auf 23,90 US-Dollar nach oben. Zuvor hatte das Wall Street Journal berichtet, dass Dick’s Sporting Goods Inc. kurz vor einer Übernahme des angeschlagenen Sportartikelhändlers stehe. Laut dem Bericht könnte der Deal bereits am heutigen Donnerstag offiziell bekanntgegeben werden. Der Kaufpreis soll demnach bei 24 US-Dollar pro Aktie liegen, oder umgerechnet rund 2,3 Milliarden US-Dollar - das wäre ein Aufschlag von mehr als 86 Prozent auf den jüngsten Schlusskurs von 12,87 US-Dollar.
Während Foot Locker von den Spekulationen profitierte, verlor die Dick’s-Aktie nachbörslich an der NYSE 5,54 Prozent auf 198,00 US-Dollar. Im Donnerstagshandel ging es für das Dick’s-Papier letztendlich 14,58 Prozent auf 179,05 US-Dollar nach unten. Weder Foot Locker noch Dick’s äußerten sich bislang in einer offiziellen Pressemitteilung zu den Übernahmegerüchten.
Analyst Corey Tarlowe von Jefferies schrieb in einem ersten Kommentar, solch ein Deal ergebe Sinn angesichts der Überschneidungen beider Unternehmen sowie der jüngsten Diversifizierungsbemühungen von Foot Locker. Er sieht darin einen "guten strategischen Zug" und verweist außerdem auf die schwache Bewertung von Foot Locker.
In Großbritannien bekamen die Aktien von JD Sports Fashion von den Spekulationen Rückenwind: Sie legten in Londong zeitweise um fast fünf Prozent zu. Für den US-Sportartikelgiganten Nike könnte eine Fusion der beiden Händler ebenfalls relevant werden. Vorbörslich sank dessen Kurs um 0,9 Prozent. Auch die Aktien der Nike-Konkurrenten adidas und PUMA bewegten sich via XETRA mit bis zu 1,4 Prozent im Minus.
In Bezug auf Nike hieß es bei Jefferies, dass die Übernahme für den US-Sportartikelriesen positiven Charakter hätte. Analyst Randal Konik verwies dabei auf das starke Management und die Effizienz von Dick's. Er glaubt, dass eine bessere Führung bei Foot Locker kombiniert mit klareren Marktstrukturen und bahnbrechenden Innovationen eine Erholung bei Nike stützen wird.
Inflation, sinkende Nachfrage & Co.
Für Foot Locker sieht es auf Jahresbasis bislang wenig rosig aus, das Papier hat seit Jahresbeginn fast 41 Prozent an Wert eingebüßt. Das Unternehmen kämpft - wie viele Einzelhändler - mit der anhaltenden Inflation und rückläufiger Nachfrage nach Sneakern und Sportbekleidung. Auch die Auswirkungen von US-Zöllen auf Waren aus China belasten die Branche weiterhin. Allerdings wurden einige dieser Zölle nach Verhandlungen am Wochenende vorübergehend gesenkt.
Sowohl Foot Locker als auch Dick’s sind stark von Importen abhängig, wie es bei MarketWatch heißt. In ihren letzten Jahresberichten bezeichneten beide Unternehmen den Anteil ausländischer Produkte als "erheblich". Besonders Nike, einer der Hauptlieferanten, stellt einen Großteil seiner Schuhe in Vietnam, Indonesien und China her.
Redaktion finanzen.net / NEW YORK (dpa-AFX)
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