Kryptowährung mit Fokus auf Anonymität: Das ist über die Personen hinter Monero bekannt

19.12.2025 06:10:00

Der Name der Digitalwährung Monero stammt aus der Kunstsprache Esperanto und bedeutet übersetzt "Münze". Hinter dem Projekt steht jedoch weit mehr als ein reines Zahlungsmittel.

• Fokus auf Privatsphäre und Vertraulichkeit
• Core Team mit überwachender Funktion
• Frühere personelle Kontroversen rund um "fluffypony"

Die Kryptowährung Monero zählt mit einer Marktkapitalisierung von rund 5,05 Milliarden US-Dollar zu den größeren digitalen Währungen (Stand: 15.12.2025). Wie andere Kryptowährungen nutzt auch Monero die Blockchain-Technologie, basiert jedoch nicht auf dem Bitcoin-Protokoll. Stattdessen verwendet Monero eine Weiterentwicklung des CryptoNote-Ansatzes, der speziell auf vertrauliche Transaktionen ausgelegt ist.

Die Gesamtmenge an Monero ist nicht fest begrenzt. Nach einer anfänglichen Emissionsphase geht das Netzwerk in eine sogenannte Tail Emission über, bei der kontinuierlich neue Coins in geringer Menge entstehen. Ziel ist es, langfristig Anreize für Miner zu erhalten und deflationäre Effekte zu vermeiden.

Privatsphäre als zentrales Merkmal

Ein wesentlicher Unterschied zu Bitcoin und vielen anderen Kryptowährungen liegt im Datenschutzkonzept. Zwar werden auch bei Monero Transaktionen in einer Blockchain gespeichert, diese sind jedoch durch kryptografische Verfahren weitgehend verschleiert.

Absender, Empfänger und Transaktionsbeträge sind standardmäßig nicht öffentlich einsehbar. Nutzer können ihre eigenen Transaktionen mithilfe spezieller Schlüssel nachvollziehen, nicht jedoch die anderer Teilnehmer.

Monero wird aufgrund dieser Eigenschaften regelmäßig mit illegalen Aktivitäten in Verbindung gebracht. Eine pauschale Einordnung als "bevorzugte Währung für kriminelle Geschäfte" gilt jedoch als nicht eindeutig belegbar und wird in aktuellen Studien differenzierter betrachtet.

Anonyme Entwicklerstruktur

Die starke Ausrichtung auf Privatsphäre spiegelt sich auch in der Organisationsstruktur wider. Über die Entwickler hinter Monero ist vergleichsweise wenig bekannt. Das sogenannte Core Team übernimmt keine operative Entwicklungsarbeit, sondern fungiert als koordinierende und überwachende Instanz.

Ein Teil der Beteiligten tritt unter Klarnamen auf, andere nutzen Pseudonyme. Diese Struktur ist dokumentiert, aber bewusst zurückhaltend öffentlich kommuniziert.

Um die Entstehung von Monero zu verstehen, ist ein Blick auf die Vorgeschichte notwendig.

Abspaltung von Bytecoin

Monero entstand 2014 als Abspaltung der Kryptowährung Bytecoin. Bytecoin war früh in Kritik geraten, da ein Großteil der Token bereits vor der öffentlichen Bekanntmachung geschürft worden war. Teile der Krypto-Community warfen dem Projekt mangelnde Transparenz und eine faktische Zentralisierung vor.

Vor diesem Hintergrund stellte ein Nutzer unter dem Pseudonym "thankful_for_today" eine alternative Codebasis vor. Ziel war ein Neustart ohne Pre-Mining und mit faireren Startbedingungen.

Das ursprünglich "BitMonero" genannte Projekt wurde jedoch bereits kurz nach dem Start erneut abgespalten, nachdem es zu Meinungsverschiedenheiten über Governance und technische Ausrichtung gekommen war. Aus dieser Abspaltung ging schließlich Monero hervor, getragen von einem Großteil der Community.

Core Team und Entwicklung

Das Core Team von Monero ist nicht für die tägliche Programmierarbeit zuständig. Die Weiterentwicklung erfolgt durch ein breites Netzwerk von Entwicklern und Kontributoren. Ein Teil dieser Arbeit wird über Spenden finanziert, einzelne Entwickler erhalten projektbezogene Vergütungen.

Die Mitglieder des Core Teams verstehen ihre Rolle als zeitlich begrenzt und abhängig vom Vertrauen der Community. Ein dauerhafter Führungsanspruch wird ausdrücklich nicht formuliert.

Riccardo "fluffypony" Spagni

Riccardo Spagni, bekannt unter dem Pseudonym "fluffypony", galt über Jahre als öffentliches Gesicht von Monero. 2019 zog er sich aus seiner administrativen Rolle zurück, die Aufgaben wurden von anderen Community-Mitgliedern übernommen.

Spagni war in der Vergangenheit Gegenstand strafrechtlicher Vorwürfe in Südafrika. Die damalige Berichterstattung führte zu erheblicher Aufmerksamkeit innerhalb und außerhalb der Monero-Community. Seine heutige Rolle innerhalb des Projekts gilt als nicht operativ.

Finanzierung und Forschung

Monero finanziert sich überwiegend über Spenden aus der Community. Zusätzlich existiert ein eigenes Monero Research Lab, in dem Wissenschaftler und Kryptografen an der Weiterentwicklung der zugrunde liegenden Technologien arbeiten.

Der Forschungsfokus liegt auf kryptografischer Sicherheit, Skalierbarkeit und der weiteren Verbesserung von Datenschutzmechanismen. Diese Arbeit bildet bis heute die technologische Grundlage des Netzwerks.

Redaktion finanzen.net

Bildquelle: Wit Olszewski / Shutterstock.com

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